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Autor Thema: Regelung am Pufferspeicher  (Gelesen 5949 mal)

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Offline flatminor

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Regelung am Pufferspeicher
« am: 13. März 2009, 09:18:44 »
Hallo zusammen,

in unserem Hause wurde im Jahr 2000 ein Gasspezialheizkessel zu einer bereits bestehenden Festbrennstoff-Kesselanlage installiert. Zusätzlich wurde ein Pufferspeicher mit 1000 ltr. Fassungsvermögen aufgestellt, der die im Festbrennstoffkessel erzeugte Energie abnehmen sollte. Den besagten Festbrennstoffkessel haben wir Anfang März diesen Jahres gegen ein neuwertiges Gerät ausgetauscht.
Die Regelung am  Pufferspeicher wurde seinerzeit (2000) derart eingestellt, dass der Gaskessel in Betrieb genommen wird, sobald die Temperatur im Pufferspeicher 60° Celsius unterschreitet. Nach meinem laienhaften Verständnis würde das bedeuten, dass ausschließlich der Gaskessel die Versorgung mit Warmwasser und Heizwärme übernimmt, und der im Pufferspeicher verbliebene Wärmevorrat \"brach liegt\", und die dafür (wohlgemerkt bis 60° Celsius) erzeugte Energie umsonst aufgebracht wurde!?!  8o Das wiederum wäre kaum einzusehen, da es allen Ansichten über den schonenden Umgang mit Energievorräten widerspricht, abgesehen davon ist auch die durch die Verbrennung von Holz gewonnene Energie nicht billig und darüberhinaus sehr arbeitsintensiv. Kann es tatsächlich sein, dass es von der hinter dem Ganzen stehenden Technologie beabsichtigt ist, das Wasser im Pufferspeicher auf 60° Celsius zu erhitzen, bevor dieser überhaupt seinen Nutzen erfüllt? Aus meiner Sichtweise heraus sieht das eher nach Energieverschwendung aus, da der Inhalt, obwohl bis zu 60° Celsius heißes Wasser, dem Heiz- bzw. Brauchwasserbetrieb nicht zur Verfügung steht.
Die mit den Arbeiten beauftragte Firma montierte damals am Pufferspeicher eine mit dem Gaskessel verbundene Regelung (drehbarer Knopf mit Temperaturskala), woraus ich den Schluss zog, man könne der Anlage ein anderes Limit vorgeben als die besagten 60° Celsius. Tatsächlich ist es so, dass die Automatik den Gaskessel ab dem Zeitpunkt des Unterschreitens der 60° Celsius im Pufferspeicher in Betrieb setzt, ungeachtet der Einstellung, die ich als Nutzer vornehme.

Ein weiteres Kuriosum ist der Schalter selbst: Sieht aus wie ein stufenloser Poti; hat aber bei ca. 50° Celsius eine Ein-/Ausschaltfunktion (hörbares Klicken). Was soll das??

Vielleicht hat ja jemand Ahnung/Erfahrungen. Dann würde ich mich über Tipps und Infos sehr freuen. Danke schön!!

Hans-Peter

Offline Sukram

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Regelung am Pufferspeicher
« Antwort #1 am: 13. März 2009, 12:09:46 »
Zunächst eine vorsichtige Frage:

Ist dieser \"Gas-Spezialheizkessel\" vieleicht ein athmosphärischer Brenner? (steht auch auf der Messbescheinigung vom Schorni). Dann haben Sie, leider, wahrlich Steinzeittechnik eingekauft...

****

Bivalente Puffer besitzen zwei Wärmetauscher- einen unten (hier für den Feststoffkessel) und einen oben (für Dolar oder, hier, Gas). Sie sollten also auch mindestens 2 Fühler besitzen, die einer Regelung sagen, wo welche Verhältnisse herrschen; diese entscheidet dann aus weiteren Parametern (eigegebenes Benutzerprofil, Gebäudekonstanten/Heizkurve, Aussentemperatur, Vorlauftemperatur u.v.a.), was am vorteilhaftesten zu tun sei...

Puffer sollten bei Scheitholzkesseln möglichst so groß sein, dass eine, äusserrstenfalkls zwei  tägliche Feuerungen/Ladungen genügt; sie dürfen dann durchaus auch auf Hochtemperaturen geladen werden. Dafür aber sollten sie gut (>=10 cm) gedämmt sein, und auf Zirkulationsverluste ist besonders zu achten.

Der \"Poti\", bzw. die \"Regelung\" scheint nix anderes als ein 08/15-Thermostat zu sein- das hat nun mit Regelei garnix zu tun.

Da scheint wieder ein Pfuscher am Werk gewesen zu sein...

Lese Sie sich doch erstmal im http://www.energienetz.de ein; via http://www.bio-energie.de/kommen Sei dannn zu weiteren Infos (besonders gut zum einlesen: \"Handbuch Bioenergie-Kleinanlagen\" zum \'runterladen oder zuschicken lassen).
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
_________________________________

LVZ: Mit was Heizen Sie Herr Minister?

BMU: Eine 40 Jahre alte Ölheizung, welche vor 10 Jahren einen neuen Brenner erhielt und in Berlin mit einer Gasheizung.

Offline berndh

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Regelung am Pufferspeicher
« Antwort #2 am: 13. März 2009, 14:28:24 »
Wie ist den der Bereich den sie brauchen.
Wenn sie einen WW-Puffer haben, und sie diesen zwischenzeitlich auf 60 Grad aufheizen wollen müssen sie ja irgendwo die Temp herbekommen.
Ich denke mal das ihr Heizi es deshalb so eingestellt hat.

Jetzt kommt es drauf an was ihre Regelung leisten kann.
Die Aussage das dort eine Zwischenlösung mit ihrem Poti reingefummelt wurde spricht eher dafür das ihre Regelung keine Besonderheiten steuern kann.

Wie hoch sind ihre Vor- und Rücklauftemperaturen im Heizkreis?
Wenn sie also nur einen kleinen Bereich oben hätten der < 60 Grad sein muss, und der Rest durch eine Vorlauftempbedarf unter 40 Grad schon tiefer am Puffer abgezogen werden könnte, kann das Energiespeichervolumen besser genutzt werden.
Wie stark ist ihr Pufferspeicher gedämmt, bzw. haben sie schon einmal die Verluste gemessen?
Hat ihr Pufferspeicher mehrere Anschlüsse und sind diese vom Heizi entsprechend des Temperaturniveaubedarfs angeschlossen worden?

Was sie auf jeden Fall haben werden, ist im Sommer eine höheren Verlust durch den Pufferspeicher.
Den kann man ohne eine sauber regelnde Steuerung nicht mindern.
Der Feststoffbrenner stellt ja immer eine Mindestmenge an Energie bereit, die muss irgendwo wärend der reine WW-Bedarfszeit zwischengespeichert werden.
Stillstandsverluste sind aber immer da, bei schlecht eingebundenen Puffer können die enorm ansteigen.

Ich kann immer nur empfehlen sich erst einmal klar zu werden wie die hydraulik der Heizung im Haus funktioniert und dann über Messreihen die Fehlerquelle zu isolieren.
Danach entsprechend nacharbeiten.
Ins Blaue schätzen und nachstellen hat nach mmeiner Erfahrung wenig Einsparpotential, das habe ich schon hinter mir, wobei dadurch meine Umgebung inzwischen sogar in eine Haussteuerung gewachsen ist, die nicht mehr nur den Heizungskeller steuert.
Ist aber nur was für Leute die gerne alles selber machen, der viel Geld übrig haben....

Bernd

 

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