Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Neue Strom- und Erdgaspreise zum 1. Februar 2009  (Gelesen 6542 mal)

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Offline RR-E-ft

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Neue Strom- und Erdgaspreise zum 1. Februar 2009
« Antwort #1 am: 26. November 2008, 17:48:14 »
http://www.thueringer-allgemeine.de/ta/ta.wirtschaft.volltext.php?kennung=on2taWIRWirNational39776&zulieferer=ta&kategorie=WIR&rubrik=Wirtschaft®ion=National&auftritt=TA&dbserver=1

Zitat
Beim Strom hingegen kommt auf Kunden des Versorgers eine Steigerung um rund neun Prozent zu, ein Plus von 5,40 Euro für eine Durchschnittsfamilie.

Eon-Sprecher Werner erklärt die Preisanhebung seines Unternehmens mit den Einkaufspreisen von vor einem Jahr. Der Strom sei durch ein in der Branche gängiges Termingeschäft bereits zum Jahresende 2007 gekauft worden, damals seien die Preise noch entsprechend hoch gewesen.

Mittlerweile hat sich aber nach Recherchen dieser Zeitung der Markt für solche Termingeschäfte wieder entspannt, das Preisniveau liegt jetzt teilweise wieder unter dem des Jahresendes 2007. \"Spätestens in einem Jahr sollte es deshalb soweit sein, dass die Strompreise sinken\", erklärte gestern Rainer Wiek, Experte des Energie-Informationsdienstes, gegenüber dieser Zeitung. Seit dem Sommer ist der Strompreis etwa an der Leipziger Börse EEX stark gefallen. Industriekunden könnten über kurzfristige Geschäfte daran bereits teilhaben, sagte Wiek, \"das ist den Privatkunden leider nicht möglich\".

Eon wollte allerdings gestern nicht kommentieren, ob gesunkene Einkaufspreise 2010 zu einem sinkenden Strompreis führen könnten. Neben dem Einkauf sei auch der Wettbewerb derzeit einer der bestimmenden Faktoren, so Olaf Werner. Eine Prognose sei deshalb nicht möglich.

E.ON offen und ehrlich:

Wo der Wettbewerb nicht funktioniert, werden auch sinkende Strombezugskosten nicht an die Kunden weitergegeben. Erst am 11.11.2008 hat der Kartellsenat des BGH festgestellt, dass es einen funktionierenden Wettbewerb auf dem Strommarkt nicht gibt, weil ein marktbeherrschendes Duopol aus E.ON und RWE die Preise bestimmt.

Hat ein Bäcker vor einem Jahr bereits sein Mehl verhältnismäßig teuer eingekauft, erhöht er deshalb den aktuellen Brotpreis?

Wohl kaum,  die Kundschaft geht zum Konkurrenten, der sein Mehl gerade zu weit günstigeren Preisen eingekauft hat.

Und wer dämlich genug ist, bindet sich mit einem Festpreisprodukt für zwei Jahre, damit sinkende Strombezugskosten garantiert nicht beim Kunden ankommen.

E.ON Energie lässt Strom- und Gaspreise zentral in München stricken.

Blöderweise hat E.ON wohl den gesamten Strom bereits vor einem Jahr gekauft, als wenn man keine eigenen Kraftwerke hätte.

Das zeitliche Zusammentreffen ist reiner Zufall :rolleyes:

Offline tangocharly

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Neue Strom- und Erdgaspreise zum 1. Februar 2009
« Antwort #2 am: 26. November 2008, 19:01:58 »
Und kaum ist der Trend des BGH in den Köpfen der Versorgungswirtschaft, kann man in Spiegel-Online vom 26.11.2008 die neuesten Horrormeldungen zu den flächendeckenden Strompreiserhöhungen lesen.
Tja, von nix, kommt halt nix.

Alle reden von Konjunktur und davon, dass der Bürger mehr Geld in der Tasche braucht, um die Binnenkonjunktur zu stärken, da bläht sich die nächste Bremse auf (die wohl von der Finanzkrise geheimnisvoll verschont blieb).

Man versteht nun schon, warum unsere Angie keine Mehrwertsteuer-Senkung will. Die Senkung verschwände nur im Strumpf der Großen Vier (den Daltons).
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Offline RR-E-ft

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Neue Strom- und Erdgaspreise zum 1. Februar 2009
« Antwort #3 am: 26. November 2008, 19:14:35 »
@tangocharly

Was will man machen?

Laut BDEW können sich die deutschen Stromversorger nicht vom weltweiten Energiemarkt abkoppeln, weil wir schließlich nicht auf einer Insel leben. Möglicherweise folgen die Strompreise den Rohölpreisen mit 1,5 bis 2 Jahren Verzögerung, möglicherweise bei sinkenden Rohölpreisen auch mit 10 bis 20 Jahren, weil man den Strom bereits langfristig eingekauft hat. Das könnte auch vom Wettbewerb abhängen, so Pressepresse Werner.

Offline tangocharly

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Neue Strom- und Erdgaspreise zum 1. Februar 2009
« Antwort #4 am: 26. November 2008, 19:28:06 »
Zitat
Original von RR-E-ft
@tangocharly

Was will man machen?

Laut BDEW können sich die deutschen Stromversorger nicht vom weltweiten Energiemarkt abkoppeln, weil wir schließlich nicht auf einer Insel leben. Möglicherweise folgen die Strompreise den Rohölpreisen mit 1,5 bis 2 Jahren Verzögerung, möglicherweise bei sinkenden Rohölpreisen auch mit 10 bis 20 Jahren, weil man den Strom bereits langfristig eingekauft hat. Das könnte auch vom Wettbewerb abhängen, so Pressepresse Werner.

Zitat
aus Spiegel-Online: Nach Darstellung der Energiebranche kommt der Effekt für die Strompreise 2009 allerdings zu spät. Man decke sich üblicherweise über einen längeren Zeitraum am Terminmarkt ein, hieß es. Die Lieferungen im kommenden Jahr habe man schon im Sommer 2007 geregelt. Damals kostete eine Megawattstunde an der Leipziger Strombörse EEX noch rund 55 Euro. Im ersten Halbjahr 2008 kletterte der Preis auf über 90 Euro an, ehe er wieder auf unter 60 Euro sank.
.

Ich kann da nichts von Wettbewerb entdecken. Entweder koppeln die Großen Vier oder es koppeln die noch größeren Ogliopolis. Die BRD hat sich nicht nur nicht abgekoppelt, sondern sie hat sich wohl zu einem nicht unerklecklichen Teil in die Fänge der EDF und der ENI gelegt d.h. vereinnahmen lassen. Es ist einfach nicht überall Wettbewerb drin, wo Wettbewerb drauf steht.
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Offline RR-E-ft

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Neue Strom- und Erdgaspreise zum 1. Februar 2009
« Antwort #5 am: 26. November 2008, 19:32:48 »
@tangocharly

Welches Volumen müsste denn wohl der Terminmarkt haben, wenn sich alle dort langfristig eingedeckt haben wollen?

Wenn E.ON bundesweit die Strompreise erhöht, hat das nichts mit ENI zu tun, auch nicht mit EdF. Es hat eher etwas mit den angestrebten Renditesteigerungen des Konzerns zu tun.

Offline Tomas

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Neue Strom- und Erdgaspreise zum 1. Februar 2009
« Antwort #6 am: 29. November 2008, 15:36:02 »
Hallo
Heute flatterte auch mir die Preiserhöhung beim Strom ins Haus. Eigentlich reagiere ich nur bei der Jahresendabrechnung mit Widerspruch, aber bei \"wissenswertes um die Preisanpassung\" bin ich stutzig geworden.
Da steht:

Gibt es ein Sonderkündigungsrecht?
Als fairer Partner räumen wir Ihnen dieses Recht selbstverständlich ein. Sollten Sie dies innerhalb einer Frist von einem Monat zum Monatsende nach erhalt dieses Schreibens nicht wahrnehmen, gilt der neue Preis als vereinbart.

Ich glaube schonmal sowas im Forum gelesen zu haben, konnte es aber nicht finden.
Meine Frage ist, Füße still halten oder der aktuellen Preiserhöhung plus wissenswertem und ergänzenden Bedingungen widersprechen ?

Offline DieAdmin

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Neue Strom- und Erdgaspreise zum 1. Februar 2009
« Antwort #7 am: 29. November 2008, 20:33:56 »
@Tomas,

was du nun machen kannst, richtet sich daran, ob du die Strom-Preiserhöhungen bezahlen möchtest:

1. Nein: Tja, dann kannst du dasselbe machen, wie beim Gas ;) Und dabei die Füße stillhalten, während du das Musterschreiben anpasst am PC :D
 
oder
2. Nein: Das Sonderkündigungsrecht nutzen und dich informieren, wo du künftig dein Strom herhaben möchtest.

Wünsch dir einen schönen 1. Advent

Offline Tomas

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Neue Strom- und Erdgaspreise zum 1. Februar 2009
« Antwort #8 am: 30. November 2008, 14:50:18 »
@Evi

ich wünsch dir und allen anderen natürlich auch erstmal einen schönen ersten Advent

Zu deiner Antwort:

gehts vielleicht noch ein kleines bisschen genauer.
Also 2. kommt eigentlich bis jetzt nicht in Frage  und bei 1. meinst du welches Musterschreiben?
Ich steh wahrscheinlich wieder auf der Leitung, aber ich zähl auf dich. ;)

Offline DieAdmin

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Neue Strom- und Erdgaspreise zum 1. Februar 2009
« Antwort #9 am: 30. November 2008, 18:15:46 »
Lieber Tomas,

ich würde dir gern weiter und genauer helfen, wenn ich wüsste ob du die Preiserhöhung bezahlen möchtest?

1. Wer sie bezahlen möchte, dem steht ja nichts im Wege.

2. Mir ist einen klitzekleinen Moment entfallen, dass du auch ein Strompreis-Rebell bist.

<>

Also ich würde in dem neuen Gesamtpreis widersprechen. Also das normale Musterschreiben. In dem steht ja auch, dass man das Preisanpassungsrecht bezweifelt.

3.
Zitat
Sollten Sie dies innerhalb einer Frist von einem Monat zum Monatsende nach erhalt dieses Schreibens nicht wahrnehmen, gilt der neue Preis als vereinbart

Dazu ist zu sagen, das Schweigen kein Erklärungsgehalt hat. Neues aus dem Hause e.on

Aber die Großen Geister streiten darüber, ob es als vereinbart gilt, wenn man den erhöhten Preis bezahlt hat.

4. Und wer neu in die Strompreisrebellion einsteigen will, da gilt dasselbe wie beim Gas. Hier mal zu einem \"jungen\" Thread: [Strom] Widerspruch gegen anstehende Erhöhungen

 

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