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Autor Thema: Endrechnung bekommen - viel zu viele Kilowattstunden?? Bitte um HILFE!  (Gelesen 4000 mal)

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Offline PStruebing

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Hallo zusammen,

ich habe gerade meine Endrechnung aus der Zeit aus meiner alten Wohnung bekommen - 38 Quadratmeter, ein Ein-Personen-Haushalt. Ich bin fast aus allen Wolken gefallen: Laut Abrechnung habe ich im Zeitraum von 01.09.2007 - 02.06.3008 (also 9 Monate, von denen ich den letzten Monat allerdings bereits ausgezogen war, die Wohnung also leer stand) 2898 Kilowattstunden verbraucht!! Die saftige Nachzahlung könnt ihr euch denken ... Wie gesagt: Es waren 38 Quadratmeter (ein Zimmer) und nur ich. Zugegeben lief der Fernseher viele Stunden am Tag durch und ein Notebook quasi 24/7 (nachts allerdings im Standby), aber ist dies wirklich im Rahmen des Möglichen?? Keine Mikrowelle, normale Nutzung von Herd und Backofen. Leider habe ich keine Vergleichswerte von der Zeit davor, ich bin bei diesem Thema auch ziemlich hilflos. Zudem bin ich seit einem halben Jahr umgezogen, kann also nichts mehr am Zähler prüfen oder so ... (Wüßte auch nicht, was.) Für eine Einschätzung eurerseits wäre ich daher dankbar - wie gesagt: Ich bin zugegeben wirklich nicht der große Stromsparer und hatte Fernseher und Notebook SEHR oft laufen und einige Elektrogeräte auf Standby, aber in Anbetracht dessen, daß ich überall circa geschätzte 1500-1600 Kilowattstunden pro Jahr für einen Einpersonenhaushalt lese, kommen mir 2898 Kilowattstunden für 9 Monate (eigentlich nur 8, siehe oben) trotz von mir erwartetem überdurchschnittlich höherem Stromverbrauch wahnwitzig unmöglich vor. Sollte dies anders sein, könnt ihr mir auch gerne die Leviten lesen, dann wäre ich wenigstens beruhigt, daß keine Fehlberechnung vorliegt, sondern ICH der Idiot bin, der so viel verbraucht und darauf achten muß. Auf jeden Fall schon mal Danke und ein Frohes neues Jahr!!!

P.S.: Mein Stromanbieter ist NUON Hamburg.

Offline ben100

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Endrechnung bekommen - viel zu viele Kilowattstunden?? Bitte um HILFE!
« Antwort #1 am: 30. Dezember 2008, 12:29:14 »
Zunächst einmal glaube ich schon, daß da etwas nicht stimmt.

Ich glaube aber auch, daß das schwer zu beweisen sein wird., da es hier zuviele Möglichkeiten gibt.

-Stromdiebe
-Zähler nicht in Ordnung
-Zählerstand beim Einzug falsch abgelesen

Eventl. fragst Du mal beim Nachmieter nach, ob der mal seinen bisherigen
Verbrauch ablesen kann, eventl. ist er Dir sogar dankbar für den Hinweis.

Sollte sich dabei herrausstellen, daß der Zähler nicht ok ist, dann würde
ich die Abrechnung anfechten.

Auf jedenfall den Stromversorger informieren und die Abrechnung wenn
überhaupt nur unter Vorbehalt zahlen (wenn eingezogen wird).

Ansonsten erstmal einen Widerspruch schreiben, daß da etwas nicht
stimmen kann.

Eventl. auch Abrechnungen aus der Vergangenheit beifügen.

Offline PStruebing

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Endrechnung bekommen - viel zu viele Kilowattstunden?? Bitte um HILFE!
« Antwort #2 am: 30. Dezember 2008, 15:20:37 »
Hallo Ben100,

Danke für deine Antwort. Ich hab noch mal in meinen Unterlagen nachgeschaut - ich glaube, ich werde wohl einfach zahlen, da ich für einen Widerspruch gar keinen wirklichen Ansatzpunkt habe. Letztlich wird es wahrscheinlich doch so sein, daß ich irgendwie so viel verbraucht habe. Ich habe zwei Jahre in der Wohnung gewohnt und eben noch mal in meine Unterlagen geschaut - laut denen hab ich die ganze Zeit über viel verbraucht, wenn auch in den ersten 15 Monaten so viel wie am Ende für nur 9 Monate. (beides Mal circa 3000 Kilowattstunden) Da ich die letzten Monate von zu Hause aus gearbeitet habe (vorher tagsüber weg), kann das aber vielleicht für den Anstieg verantwortlich sein ...? Ältere Erfahrungswerte aus alten Wohnungen kann ich leider nicht vorweisen. Falls der Zähler tatsächlich beim Einzug falsch abgelesen wurde, habe ich wohl eh keine Chance, das zu beweisen. Stromdiebe und defekter Zähler schließe ich einfach wahrscheinlichkeitstechnisch aus. Ich hoffe, daß ich mir das nicht nur mangels Alternativen einrede, aber ich werde mich wohl damit abfinden, daß ich wirklich so viel Strom verbraucht habe. Wie gesagt: Würde ich beim Stromanbieter Einspruch einlegen, wüßte ich nicht mal eine Argumentation. Daher hoffe ich, daß es doch seine Richtigkeit hat, und werde mal zukünftig meinen Stromverbrauch checken. Falls jemand doch noch sagt: \"Das KANN bei einer Person eigentlich nicht sein, auch nicht mit stromfressenden Computer, Fernseher und oft waschen\", möge er sich doch noch mal melden. Vielen Dank auf jeden Fall noch mal für die Antwort, ben100! Guten Rutsch!

Offline ben100

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Endrechnung bekommen - viel zu viele Kilowattstunden?? Bitte um HILFE!
« Antwort #3 am: 30. Dezember 2008, 19:20:04 »
Eventl. mal mit dem Arbeitgeber reden, wenn Du viel von Zuhause aus gearbeitet hast.

Dir auch einen Guten Rutsch!

Offline sparflamme2005

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Endrechnung bekommen - viel zu viele Kilowattstunden?? Bitte um HILFE!
« Antwort #4 am: 31. Dezember 2008, 11:13:00 »
es gibt noch eine andere  Möglichkeit:

Hat der Vorversorger bei Endabrechnung den Endzählerstand korrekt an den NUON weitergegeben? Bei mir war der Endzählerstand falsch an NUON weitergegeben worden, d. h. ca. 300 kWh vor dem eigentlichen Endzählerstand. Die hätte ich jetzt beinahe zum zweiten Mal bezahlt.

Da ich meine Energiekosten aber im Energiesparkonto erfasse, maulte mich das Energiesparkonto bei der Erfassung der Rechnung an, daß der Zählerstand unplausibel wäre und so habe ichs erst gemerkt.

Normalerweise krame ich ja nicht die Abrechnung des Vorversorgers raus und kontrolliere die Zählerstände. In diesem Falle habe ich dann die Endabrechnung des Vorversorgers an NUON gefaxt und bekam dann eine korrigierte Jahres-Rechnung und sogar noch Geld zurück  :)

Offline userD0010

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Endrechnung bekommen - viel zu viele Kilowattstunden?? Bitte um HILFE!
« Antwort #5 am: 31. Dezember 2008, 14:00:11 »
PStruebing:
Erst heißt es, in der Wohnung sei nur 9 Monate lang gewohnt worden und in dieser Zeit sei dieser angeblich hohe Stromverbrauch entstanden.
Dann heißt es plötzlich, dass auch im Vorjahreszeitraum die Wohnung genutzt und dort Strom verbraucht wurde.
Ja wieviel denn ?
Wenn ich bspw. eine Jahresrechnung erhalten habe und diese einen Verbrauch X ausmacht, wird es doch ein Leichtes sein, den durchschn. monatlichen Verbrauch zu ermitteln. Vielleicht sogar zeitlich auf Monate begrenzt, wenn das EVU zwischenzeitlich Preiserhöhungen und damit Zählerermittlungen vorgenommen hat.
Diesen durchschn. Monatsverbrauch multipliziert man dann mit den acht bzw. 9 Monaten vor dem Auszug und müsste eigentlich einen annähernd gleichen Verbrauch feststellen können, wenn man nicht im letzten Rechnungszeitraum alle Geräte auf Standby hat laufen lassen, was eigene Bequemlichkeit und keineswegs Schuldzuweisung an das EVU sein kann.
Übrigens dürfte bei Strom die qm-Zahl der Wohnung wenig relevant sein.
Wenn ich 38 qm mit reichlich 100 Watt-Birnen ausleuchte, daneben ein stromfressendes TV-Gerät 24 Stunden in Einsatz oder Bereitschaft halte, sonstige Geräte ständig in Betrieb halte (Kaffeemaschine, Heizdecke etc.), kann ich doch wohl niemanden nach dessen Erfahrungswerten fragen.
Wurde eigentlich bei Bezug der Wohnung ein Zählerstand festgeschrieben und an das EVU übermittelt? Stimmte der im Vorjahr abgelesene Zählerstand mit den eigenen Aufzeichnungen überein ?
Wenn ja, hilft nur weinen.

Offline PStruebing

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Endrechnung bekommen - viel zu viele Kilowattstunden?? Bitte um HILFE!
« Antwort #6 am: 02. Januar 2009, 12:26:53 »
Frohes neues Jahr und Danke für die weiteren Antworten. Zur Erklärung: Ich habe insgesamt 2 Jahre in der Wohnung gewohnt, die letzten 9 Monate hatte ich den Stromanbieter gewechselt. (Nicht, weil ich irgendwie schon für das Thema sensibilisiert wurde, einfach nur wegen des insgesamt günstigeren Angebots - hatte mich zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht wirklich mit meinem Stromverbrauch beschäftigt.) Die Übergabe zum Einzug hat ein Freund mit dem Vermieter gemacht, die hatten den damaligen Zählerstand ins Protokoll eingetragen. Wenn dieser stimmt, habe ich demnach tatsächlich viel Strom verbraucht. In den ersten 15 Monaten habe ich wie gesagt laut Zählerstand circa genauso viel Strom verbraucht wie danach nur noch in 9 Monaten (das kann ich ersehen aus dem Zählerstand, ab dem es beim neuen Stromanbieter losging), aber wie gesagt: Da war ich dann auch ganztägig zu Hause, vorher war ich tagsüber weg. Keine Ahnung, wie viel das ausmacht.

Ihr merkt: Ich bin bei diesem Thema etwas hilflos und es geht im Nachhinein auch einfach zu wirr durcheinander. Ich kann da leider nicht mehr rekonstruieren. Ich werde das daher wohl abhaken (müssen) und ab sofort besser darauf aufpassen. Trotzdem vielen Dank noch mal für die Hilfe!!

Offline bowertaste

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Endrechnung bekommen - viel zu viele Kilowattstunden?? Bitte um HILFE!
« Antwort #7 am: 20. Januar 2009, 19:07:45 »
Ich würde einfach mal einen Vergleich machen. Nehmen Sie sich einfach mal für einen Tag vor, all dass zu machen was sie sonst über das Jahr auch so Pi mal Daum an elektrischen Geräten so nutzen, freilich auch auf eine ca. ihnen normal erscheinende Dauer angewandt.
Notieren Sie sich zu Beginn und zum Schluss des 24 Stundentest, jeweils den Zählerstand und multiplizieren sie den daraus resultierenden Tagesverbrauch mit den Jahrestagen von 356. Im Ergebnis haben sie eine Hochrechnung auf einen fiktiven Jahresverbrauch der Ihnen einen Vergleich erlaubt, ob Ihr vom Zähler angezeigter Verbrauch so etwa stimmt.

Mir persönlich erscheint ein Verbrauch von 2900 KW/h für 9 Monate viel zu hoch, das sind fast 11 KW/h pro Tag.
Normal ist pro Person ein Jahresverbrauch von ca. 1200 KW/h, also ca. 3-4 KW/h pro Tag, wobei man bei energischer und konsequenter Sparmethode erwähnen sollte, dass der Tagesverbrauch bis weit unter 1 KW/h pro Person, reduzierbar ist.

Sie sollten also mal schauen, ob sie elektrische Heizungen benutzen, die, wenn sie genutzt wurden, allerdings einen höheren Jahresverbrauch als 1200 KW/h ergeben können.

Offline superhaase

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Endrechnung bekommen - viel zu viele Kilowattstunden?? Bitte um HILFE!
« Antwort #8 am: 20. Januar 2009, 19:17:33 »
Zitat
Original von bowertaste
Sie sollten also mal schauen, ob sie elektrische Heizungen benutzen ...
Genau das wollte ich auch anmerken.

Gibts elektrische Heizungen (el. Fußbodenheizung im Bad?), oder elektrische Warmwassererzeuger, wie Durchlauferhitzer oder \"Boiler\"?
Was ist mit Waschmaschine (werden Kochprogramme genutzt?), oder Wäschetrockner?

Wenn ja, dann ist so ein hoher Stromverbrauch durchaus realistisch, je nach Nutzungsverhalten.
Vor allem das Warmwasser wird oft vergessen.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline bowertaste

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Endrechnung bekommen - viel zu viele Kilowattstunden?? Bitte um HILFE!
« Antwort #9 am: 20. Januar 2009, 19:52:10 »
Und der Geschirrspüler darf im Komfortbedarf eines normalen mitteleuropäischen Haushalt freilich nicht vergessen werden.

Wenn sie also Waschmaschine und Geschirrspüler nutzen, ich sag mal beides 3 x die Woche, für die Waschmaschine nehmen wir mal einen Ø von 2000 Watt pro Stunde und Programm und für den Geschirrspüler einen Ø von 1000 Watt pro Stunde und Programm an, dann haben sie, ich sag mal pauschal einen Wochenverbrauch beider Geräte von
9 KW/h, was auf den Jahresverbrauch bei 50 Wochen im Jahr, 450 KW/h wären.

 

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