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Autor Thema: E.ON Aktionäre fordern 10 Milliarden EUR  (Gelesen 5311 mal)

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Offline RR-E-ft

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E.ON Aktionäre fordern 10 Milliarden EUR
« am: 17. Juni 2005, 12:14:54 »
Quelle: http://www.strom-magazin.de (Professionals)

GEFüLLTE KASSEN
17.06.2005, 09:52 Uhr

Zeitung: E.ON-Aktionäre fordern Sonderdividende in Milliardenhöhe

Einem Bericht der Financial Times Deutschland zufolge wollen die E.ON-Anteilseigner noch mehr am derzeitigen Erfolg des Unternehmens beteiligt werden. Sinnvoll wäre eine Auszahlung von zehn Milliarden Euro an die Anteilseigner, sagte Matthias Heck von Sal. Oppenheim der Zeitung.
...

E.ON habe Probleme, hohe Gewinne aus dem Verkauf von Tochterunternehmen schnell genug ins Kerngeschäft Strom und Gas zu investieren, heißt es in der \"Financial Times Deutschland\" weiter. Dazu kämen steigende Bargeldzuflüsse aus dem Energieverkauf. Der Konzern habe in den vergangenen zwei Jahren Verbindlichkeiten von 13 Milliarden Euro vollständig getilgt. Ende 2004 habe E.ON über fünf Milliarden Euro Nettobarmittel verfügt.

...


vgl. auch hier:

http://www.faz.net/IN/INtemplates/faznet/default.asp?tpl=investor/tool_infoboxticker_meldung.asp&id=1118982900

http://www.taz.de/pt/2005/06/18/a0118.nf/text.ges,1


Passend zum Ganzen folgende Meldung:


16.06.2005, 12:53 Uhr

E.ON Energie will Gaspreise anheben

E.ON Energie plant im laufenden Jahr keine weiteren Erhöhung der Strompreise für Privatkunden, sagte der Vorstandsvorsitzende Johannes Teyssen am Donnerstag auf der Jahrespressekonferenz in München. Beim Erdgas würden allerdings weitere Preissteigerungen erfolgen. Er kündigte auch eine \"Investitionsoffensive\" an.
...  
Der zweitgrößte deutsche Energieversorger E.ON Energie will in den nächsten Jahren eine Investitionsoffensive starten. Bis 2007 seien Ausgaben von knapp 6,8 Milliarden Euro geplant, sagte Vorstandschef Johannes Teyssen heute in München. Der Großteil dieser Summe werde in den Erhalt und Ausbau der Energieinfrastruktur fließen.
...

 Dort soll bis 2011 ein 1000-Megawatt-Steinkohlekraftwerk ans Netz gehen. Die ersten Genehmigungsverfahren seien bereits angelaufen. Gemeinsam werden die drei Projekte rund 1,6 Milliarden bis 1,8 Milliarden Euro kosten.
...
Wachstumspotenzial sieht das Unternehmen vor allem in Osteuropa, wo ein weiterer Ausbau der Kapazitäten vorgesehen ist.
E.ON Energie ist innerhalb des Energiekonzerns E.ON für das Strom- und Gasgeschäft zuständig und versorgt konzernweit knapp 17 Millionen Kunden. Ihnen stellte Teyssen weitere Preiserhöhungen bei Erdgas in Aussicht.
...

Von Ralf Beunink




Die Investitionen in den letzten Jahren sind zu einem Großteil nicht in Kraftwerke und in das Netz, sondern in Finanzinvestitionen geflossen.

Mit diesen strebt E.ON die Weltmarktfürerschaft an:

http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=10222

Ein Ziel, für welches die Aktionäre aufzukommen haben, nicht aber die Energieverbraucher.

Die Energieverbraucher sind lediglich an einer sicheren und preiswürdigen Energieversorgung in Deutschland interessiert, so wie es die Verpflichtung des Konzerns gem. § 1 EnWG ist.

Der BGH hat eindeutige Regeln aufgestellt, in welchem Rahmen sich Energiepreise demnach bewegen dürfen, BGH NJW-RR 1992, 183 (185) !!!

Dieser von der Rechtsprechung vorgegebene Rahmen wird seit langem mit den geforderten Energiepreise gesprengt, was immer höhere Kapitalzuflüsse in die Konzernkassen zur Folge hat.

Dies hat mit Fairniss gegenüber den Energieverbrauchern nichts mehr zu tun, mag man in der Werbung noch so oft Kuschelszenen darstellen. Die Zeiten der angenehmen Kuscheligkeit sind vorbei. Angesichts der von den Konzernen aufgerufenen Energiepreise für die Energieverbraucher schon längstens:

Der Druck steigt.
 

13 Mrd. EUR  Verbindlichkeiten - obschon branchenüblich niedrig verzinst -wurden vorfristig getilgt. Man weiß anscheind nun nicht mehr, wohin mit dem Geld.

Wirklich wichtige Investitionen in den Kraftwerkspark machen nur einen relativ marginalen Anteil aus.

Aber die Energiepreise sollen weiter steigen.

Ich persönlich bin zu der Überzeugung gelangt, dass wir wohl unter die Räuber gefallen sind.

Wann schützt der Staat endlich seine Bürger vor Preiswillkür?!!!

Jetzt ist es an der Zeit, dass sich zunächst einmal die Bürger zuviel gezahlte Energiepreise von den Konzernen zurückholen, bevor die Aktionäre zum Zuge kommen.

Es sollte die größte Rückrufaktion in der deutschen Wirtschaftsgeschichte gestartet werden:

E.ON    Pay back !!!

Die rechtlichen Voraussetzungen liegen vor.

Die Rechtsprechung ist eindeutig, vgl. LG Mühlhausen, Urteil vom 12.04.2005, -  2 S 83/04.

Weitere Überzahlungen müssen dringend verhindert werden!

Auch dazu ist die Rechtsprechung eindeutig, vgl. das Gaspreisurteil des Landgericht Mannheim.

Also:

Endlich aufgewacht und mitgemacht !!!

Alle Freunde, Bekannten, Nachbarn, Kollegen informieren:

breiter Gaspreisboykott in Bayern

Bevor die Aktionäre die Konzerne treiben, müssen es die Kunden tun.


Preiswerte Sammelklagen organisieren.

Wenn die Verbraucher gut organisiert agieren, bekommen die Aktionäre kein Geld raus, sondern werden vielmehr in die Lage versetzt, endlich nachzuschießen, um ihren in den letzten Jahren zusammengekauften Laden endlich aus der eigenen Tasche zu bezahlen, so wie es in einer Marktwirtschaft üblich ist.


Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
Rechtsanwalt

 

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