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Glos bestellt Versorger ein

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kamaraba:
Warum steigt der Gas-Preis?
Glos kann es nicht lassen. Ist er doch in der Vergangenheit dort schon massiv abgeblitzt oder was soll das Kaffeekränzchen bewirken?

ESG-Rebell:

--- Zitat ---Original von kamaraba
Glos kann es nicht lassen. Ist er doch in der Vergangenheit dort schon massiv abgeblitzt oder was soll das Kaffeekränzchen bewirken?
--- Ende Zitat ---
Er hat gar keine andere Wahl.

Auch wenn er selbst schon gemerkt hätte, dass er nichts ausrichten kann, müsste er dennoch medienwirksam auf den Putz hauen um zu demonstrieren, dass er es wenigstens versucht hat ;)

In 10 Monaten sind wieder Landtags- und Bundestagswahlen!

Gruss,
ESG-Rebell.

enerveto:
Stellungnahme Gaswirtschaft BDEW vom 04.11.2008:

http://www.bdew.de/bdew.nsf/id/DE_20081104_PM_BDEW_zum_Gespraech_zwischen_BMWi_und_Energiewirtschaft?open&ccm=250010

Pressemitteilung BMWi vom 04.11.2008:

http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Presse/pressemitteilungen,did=277996.html

(edit Evitel2004: Urls editiert, jetzt funzst)

marten:
@enerveto

Die verlinkten Beiträge können nicht angezeigt werden!

gruss

marten

enerveto:
@Evitel2004
Danke!

WIKIPEDIA „Satire“

--- Zitat ---„Als Realsatire bezeichnet man umgangssprachlich Ereignisse und Vorgänge, die so absurd erscheinen, dass selbst ihre nüchterne Beschreibung bereits Züge einer Satire trägt.“
--- Ende Zitat ---


--- Zitat ---„Als Leitspruch dient deutschen Gerichten noch immer ein Urteil des Reichsgerichts von 1928:
Es ist der Satire wesenseigen, daß sie, mehr oder weniger stark, übertreibt, d.h. dem Gedanken, den sie ausdrücken will, einen scheinbaren Inhalt gibt, der über den wirklich gemeinten hinausgeht, jedoch in einer Weise, daß der des Wesens der Satire kundige Leser oder Beschauer den geäußerten Inhalt auf den ihm entweder bekannten oder erkennbaren tatsächlich gemeinten Gehalt zurückzuführen vermag, also erkennt, daß tatsächlich nicht mehr als dieser geringere Inhalt gemeint ist.“
--- Ende Zitat ---

Bericht der Bundesregierung zur  Öl- und Gasmarktstrategie


--- Zitat ---Seite 17 – 2. Gasmärkte
„… Die Gaspreise sind in den letzten Jahren u. a. aufgrund der Bindung an den Ölpreis weltweit stark gestiegen. Für Haushalts- und Kleinverbrauchskunden liegen die Preise in Deutschland im europäischen Vergleich im oberen Bereich, für Industriekunden im Mittelfeld. …“

Seite 19
\"Die Importpreise (sog. Grenzübergangspreise) für Gas, die rd. Ein Drittel des Endpreises für Haushaltskunden ausmachen, sind in den langfristigen, internationalen Verträgen mit einer Zeitverzögerung von einem Monat an den Ölpreis gekoppelt. Viele inländische Weiterverteilerverträge koppeln den Gaspreis ebenfalls mit einer Verzögerung in einem vorhergehenden Referenzzeitraum von sechs Monaten an den durchschnittlichen Preis des leichten Heizöls.
Die langfristigen internationalen Importverträge mit der darin festgelegten Kopplung des Gaspreises an die Konkurrenzenergie Öl, die in den letzten Jahren zu Preissteigerungen geführt hat, liegen allerdings im Interesse Deutschlands. Noch stärker als beim Öl wird der Gasmarkt von wenigen Produzenten beherrscht. Eine Beendigung der vertraglichen Ölpreisbindung hätte daher bei den heutigen Markt- und Rohstoffgegebenheiten, sofern die durchsetzbar wäre, keine unmittelbar positive Wirkung auf die Gaspreise. Auch würde sie nicht zur tatsächlichen Abkopplung vom Ölpreis führen. Öl und Gas stehen im Substitutionswettbewerb mit der Folge sich angleichender Preise.
Das Beispiel Großbritannien – wo sich Gaspreise an der Börse bilden können – zeigt, dass auch ohne Ölpreisbindung die Gaspreise den steigenden Ölpreisen folgen. Die Entwicklung der Preise am National Balancing Point (NBP) in Großbritannien, des in Europa liquidesten Handelspunktes, macht zudem deutlich, dass eine fehlende Ölpreisbindung zu einer höheren Volatilität und zu höheren Preisen in nachfragestarken Zeiten führt, d.h. insbesondere im Winter, wenn Haushaltskunden zu Heizzwecken vermehr Gas beziehen. …“

Seite 29
„c) Private Haushalte
Die privaten Haushalte haben im Zuge eines Ölpreisanstieges Realeinkommensverluste hinzunehmen, …
Diese Realeinkommensverluste schränken die Konsummöglichkeiten der Haushalte ein. Längerfristig können die privaten Haushalte ihre Energienachfrage allerdings anpassen, so dass die Entzugseffekte entsprechend geringer ausfallen. …“

Seite 61
„VI. Ansatzpunkte auf nationaler Ebene
… Deshalb ist es grundsätzlich wünschenswert, dass der Anstieg der Energiepreise der deutschen Volkswirtschaft Impulse gibt, notwendige Anpassungsprozesse vorzunehmen …
Auch sozialpolitische Ziele stellen keine Begründung für einen generellen staatlichen Eingriff in die Energiepreisbildung dar. …
Wenn natürliche Monopole den Wettbewerb schwächen, muss der Staat regulieren. …“

Seite 81 und 82
„b) Sozialpolitische Maßnahmen
Ein staatlicher Eingriff in die Energie-Preisbildung würde notwendige Verhaltensanpassungen verhindern. …
… garantieren … Leistungen aus der Grundsicherung nach SGB II und nach SGB XII das sozio-kulturelle Existenzminimum. Dadurch sind Empfänger von Grundsicherung von den Preissteigerungen bei Energie weniger stark betroffen als Arbeitnehmer, Selbständige oder Rentner.
… Auch bei Geringverdienern werden die steigenden Energiekosten teilweise durch den Staat abgefedert. …
Die Gestaltung der Preisstruktur liegt auch im Energiebereich grundsätzlich in der Verantwortung der Unternehmen. Bei Vorliegen marktbeherrschender Stellungen unterliegen die Unternehmen einer kartellrechtlichen Missbrauchsaufsicht. Im Vordergrund stehen dabei angemessene Preise für alle Haushalte. Darüber hinaus gibt es in Deutschland ein funktionierendes allgemeines Sozialrecht, das auch hier wirkt …“
--- Ende Zitat ---

Nun – alles deutlich genug …?!
Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Energiewirtschaft wieder mal an einem Text – zumindest – mitgeschrieben hat.
Diese Bundesregierung leidet sicher nicht an „Realeinkommensverlust“, sondern an „Realitätsverlust“.

Die unglaubwürdige und unsinnige „Heiz-Ölpreisbindung“ wird nur beiläufig erwähnt, obwohl auf dieser Handelsebene die eigentliche Abzocke stattfindet.
Der Unsinn zeigt sich derzeit im Versuch der Energiewirtschaft, den Preisrückgang auf dem internationalen Rohölmarkt mit dem nachfrage- und saisonbedingten Preisanstieg auf dem deutschen Heizölmarkt in Einklang zu bringen.

Angeblich betragen die Importpreise (sog. Grenzübergangspreise) für Gas rd. ein Drittel des Endpreises für Haushaltskunden.
Der Brutto-Arbeitspreis (Allgemeiner Tarif) eines Regionalversorgers beträgt ab 01.09.2008
7,123 Cent/kWh, davon Umsatzsteuer 1,137, Erdgassteuer 0,550, Konzessionsabgabe 0,270, Netzentgelte 0,606, Importpreis (6-3-3 Regel) 2,191 kWh / 30,8 %
= Vertrieb und Gewinn 2,370 Cent/kWh / 33,3%.

Es ist politisch gewollt!
Wenn sich die „Obamania“ in Deutschland gelegt hat, wird der „Deutsche Michel“ (nicht Michel Glos) feststellen, dass anstelle von „Yes, We Can“ als Alternative wieder nur eine „Große Koalition“ mit altbekannten Realsatirikern bleibt.

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