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Autor Thema: Ölpreis im freien Fall  (Gelesen 12854 mal)

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Offline Sukram

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Ölpreis im freien Fall
« Antwort #15 am: 09. Oktober 2008, 15:17:41 »
einem weniger nebulösen Stoff widmen täte:


Ölpreis fällt unter 85 Dollar – Heizölpreise währungsbereinigt noch fast 25 Prozent zu hoch

...

Bei einem Ölpreis von umgerechnet rd. 60 Euro je Barrel mussten für 3.000 l Heizöl Anfang November 2007 im Mittel rd. 66 cent je Liter inkl. MWST bezahlt werden, heute ( Anfang Oktober 2008 ) liegt der mittlere Preis noch immer bei 81 cent je Liter (inkl. MWST). Der aktuelle Preisunterschied (währungsbereinigt) beträgt damit noch immer rd. 15 cent je Liter (inkl. MWST) bzw. rd. 23 Prozent über dem rechnerischen Vergleichsniveau.


http://www.stromtarife.de/archiv/08/10/0904.html


...möglichst noch VOR der anstehenden MinÖlSt- und TKW-Maut-Erhöhung ;-)

Dass erstere entgegen dem angeblichen Zweck wohl keinerlei Auswirkungen auf den Absatz des schwefelfreien Heizöls hat, versteht sich von selbst :-(
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Offline tangocharly

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Ölpreis im freien Fall
« Antwort #16 am: 09. Oktober 2008, 19:48:17 »
In welche Richtung wollen Sie die Diskussion anstoßen.

Denken Sie an Art. 82 lit.a EGV und an die Verpflichtung des Bundeskartellamtes,  gem. Art. 84 EGV (als ersatzzuständige Behörde), gegen die großen Mineralölfirmen vorzugehen ?

Sollten Verbraucher bei der Bestellung von Heizöl gegen die Lieferungsbedingungen Widerspruch erheben ?

Ich sehe auch nicht, dass sich die Heizölpreise \"auf dem Markt bilden\". Jedenfalls nicht auf dem Markt, auf dem Sie und ich einkaufen würden. Wäre das so, dann fände zwischen dem Händler und Kunden ein Verkaufsgespräch statt. Der Händler guckt in seine Preisliste und schon steht *sein* Preis fest. Und wenn er in die Liste der Marke *X* guckt und der Kunde mit der Preisliste der Marke *Y* dagegen vergleicht, dann kommt weder Freude beim Händler auf, noch Verhandlungsbereitschaft. Warum auch ? Die Preislisten kommen ja doch von ein und demselben Konzern. Und der macht halt heute die Marke *X* billig und morgen die Marke *Y*. Wo der Kunde kauft, ist also im Ergebnis rein \"Wurst\". Aber, die Verkehrskreise bilden sich ein, da bestehe \"echter\" Wettbewerb.

Wenn die Preise rd. 25% überhöht sind, dann ist das nur deshalb möglich, weil sich eben gerade kein Wettbewerb einstellt. Dazu bräuchte es die Marke *Z*, die auf den Markt strebt und die Preise von *X* und *Y* reguliert oder zu streben und zu regulieren versucht.

Apropos, versuchen Sie doch einmal bei Ihrem Heizöl-Lieferanten einen Widerspruch wegen Preisunbilligkeit anzubringen. Der wird sich bestimmt bei der nächsten Bestellung sofort und mit Freude um Ihren Heizöl-Wunsch kümmern, nicht wahr ?

Falls ich Sie mißverstanden haben sollte, dann wäre noch ein (weiterer) Einklinkpunkt nötig.
<<Der Preis für die Freiheit ist die Verantwortung>>

Offline RR-E-ft

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Ölpreis im freien Fall
« Antwort #17 am: 10. Oktober 2008, 00:25:05 »
Woher auf dem Heizölmarkt Wettbewerb kommen sollte, ist fraglich.

Lapidare Aussage der Gaswirtschaft.

Offline ben100

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Ölpreis im freien Fall
« Antwort #18 am: 10. Oktober 2008, 16:12:21 »
Naja bei dem Börsencrash und dem derzeitigen Rückgang des Oelpreises (alleine heute bis zu minus 8%), dürfte auch bald mit der Erhöhung Schluß sein.

Offline RR-E-ft

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Ölpreis im freien Fall
« Antwort #19 am: 10. Oktober 2008, 18:59:52 »

Offline ben100

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Ölpreis im freien Fall
« Antwort #20 am: 10. Oktober 2008, 19:13:46 »
Man wird ja noch hoffen dürfen und an das gute glauben.

 :D :D

Offline Sukram

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Ölpreis im freien Fall
« Antwort #21 am: 10. Oktober 2008, 20:09:21 »
die Hoffnung könnte sich bestätigen:

.....Nach Einschätzung des Mineralölkonzerns Shell können sich die Autofahrer auf weiter fallende Benzin- und Dieselpreise freuen, falls die Rohölpreise unverändert bleiben oder weiter sinken. \"Wenn der Rohölpreis bleibt wo er ist, müssen die Produktpreise fallen\", sagte der für das weltweite Tankstellengeschäft verantwortliche Shell-Vorstand Rob Routs.

Routs erinnerte daran, dass es bei schnell fallenden oder steigenden Rohölpreisen stets eine Verzögerung gebe, ehe die Auswirkungen den Endkunden erreichten. Er wies auch darauf hin, dass die Schließung von Raffinerien in der US-Golfregion wegen eines Wirbelsturmes die Produktpreise hoch gehalten habe. ...



http://nachrichten.finanztreff.de/news_news,awert,topthemen,bwert,,id,28033117,quelle,,r,0,sektion,uebersicht.html


Der Herr Routs scheint allerdings bzgl. Reaktionsschnelligkeit des Endpreises auf Rohölpreisänderungen eine andere Realität erlebt zu haben ;-)


Achja: Außerordentliche OPEC-Sitzung am 18.11. - wenn die Stampede allerdings anhält, interessiert deren Beschlüsse niemanden.

Achja2: IEA-Prognosekorrekturen die xte nach unten: Für \'08 +0,5%, für \'09 +0,8% Ölverbrauchssteigerung.

Früher stand bei letzterer Zahl eine \"1\" anstelle der \"0\" :-)
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Offline Sukram

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Ölpreis im freien Fall
« Antwort #22 am: 17. Oktober 2008, 15:20:18 »
Achtung: OPEC-Kürzung vorverlegt- Notsitzung am 24.10.

Wundert mich sehr- die Muselmenschen sitzen doch normalerweise NIE an einem Freitag.
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Offline Sukram

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Ölpreis im freien Fall
« Antwort #23 am: 18. Oktober 2008, 21:04:37 »
Die hiesigen Heizöllieferanten sind alles Mittelständler, vieleicht bis auf Raiffeisen; die zahlen das, was die Raffinerie verlangt- und zwar im Voraus, zum Preis an dem (Halb)tag, an dem derKunde bestellt; selbst wenn sie Lieferzeiten von (wie derzeit behauptet) 4-8 Wo haben (okok- vieleicht schlagen die auf ihre Marge derzeit nochmal 2 ct/l drauf- zumindest bei den Kunden die nicht verhandeln ;-)

aber- aus berufenem Munde:

Zitat

...
Unterdessen deuten die Resultate der ersten neun Monate dieses Jahres für die deutsche Mineralölindustrie auf ein noch besseres Ergebnis hin, als nach dem ersten Halbjahr bereits abzusehen war. Die Raffineriemargen – für einen Muster-Catcracker – liegen mit einem Durchschnitt von 42,3 Euro je Tonne um 10 Euro je Tonne über Vorjahr; in den ersten sechs Monaten sind \"nur\" 37,5 Euro je Tonne erzielt worden. Wenn man bedenkt, dass die durchschnittlichen Verabreitungskosten rund 20 Euro je Tonne betragen, lässt sich das Funkeln in den Augen der Mineralölverarbeiter hierzulande erahnen. [...] Der Spitzenwert von über 72 Euro je Tonne im September dieses Jahres ist nur im September 2005 übertroffen worden, als die im Golf von Mexiko wütenden Hurrikans \"Katrina\" und \"Rita\" den Raffineuren in der ganzen Welt Margen auf allerhöchstem Niveau bescherten, in Deutschland waren es 75,2 Euro je Tonne. Aber damals ergab sich für die ersten neun Monate nur eine kumulierte Brutto-Marge von 33,7 Euro je Tonne.

Während die Rohölpreise seit Anfang Juli um mehr als die Hälfte gefallen sind, ging es bei den Produktenpreisen weit weniger stark nach unten, und das ist der Grund für die hohen Raffinerie margen. [...]

Auch auf der Tankstellenseite wurde in den ersten neun Monaten 2008 hierzulande mit einem guten Ergebnis abgeschlossen, ablesbar an höheren Brutto-Margen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Während zwischen Januar und September dieses Jahres eine durchschnittliche Benzinmarge von 7,37 Cent je Liter erwirtschaftet wurde, waren es im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres nur 7,16 Cent je Liter. Auf der Dieselseite sieht das Ganze noch komfortabler aus, für Dieselkraftstoff lauten die entsprechenden Zahlen 8,31 zu 7,74 Cent je Liter. [...]
http://www.eid.de/

Also rd. 3 ct/l Gewinn für die Raffinierten bei HEL- macht eigentlich nicht soviel aus.
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Ölpreis im freien Fall
« Antwort #24 am: 21. Oktober 2008, 00:03:55 »
OPEC: \"Exzessiver Nachfragerückgang\"

Zitat
\"Die Fördermenge wird gesenkt, und zwar deutlich, um die Balance zwischen Angebot und Nachfrage wieder herzustellen\", sagte Opec-Chef Tschakib Chelil. Denkbar seien 1,5 Mio. oder auch zwei Mio. Fass pro Tag weniger. Die Opec wolle im ersten Halbjahr 2009 stabile Preise von 70 bis 90 Dollar pro Fass erzielen. Nach einem Rekord von gut 147 Dollar pro Fass im Juli war der Ölpreis in den vergangenen Wochen um gut die Hälfte gefallen. Die Nachfrage sei um rund drei Mio. Fass am Tag gesunken, sagte Chelil, der auch algerischer Energieminister ist. Dies sei vor allem auf den geringeren Verbrauch der großen Märkte wie den der USA zurückzuführen.


Zitat
Die Nordseesorte Brent hatte am Freitag an der Londoner Börse mit einem Preis von 69,60 Dollar je Fass geschlossen. Ein Fass der in New York gehandelten Sorte Light Sweet Crude kostete nur noch 71,85 Dollar. Light Sweet Crude hatte Mitte Juli noch einen Rekordpreis von 147,27 Dollar erzielt. Zuletzt korrigierte die Opec ihre Wachstumsprognose für dieses und das kommende Jahr nach unten und machte dafür einen \"exzessiven\" Nachfragerückgang in den USA verantwortlich.

Als wenn die weltweite Energienachfrage um die Hälfte gefallen sei...
Der Ölpreis ist kein Marktpreis. Das Kartell bestimmt den Preis.

Gaswirtschaft segelt im Windschatten des Kartells

Zitat
Trotz des aktuellen Preisverfalls erwartet der russische Energiekonzern Gazprom 2008 einen Gewinn von rund 30 Mrd. Dollar. Damit läge der Ertrag in etwa auf der Höhe des Vorjahres. \"Wir arbeiten in einem Preisumfeld, das sehr, sehr vorteilhaft für Gazprom ist. Die Zeiten von billigem Öl und Gas sind vorbei\", sagte Gazprom-Chef Alexej Miller dem Sender Vesti.

Offline Sukram

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Ölpreis im freien Fall
« Antwort #25 am: 24. Oktober 2008, 13:41:54 »
US-Verbrauch letzte 4 Wochen -8,5% ggf. Vj!
Erstmals Dieselabsatz in Österreich gesunken.


OPEC kürzt nur um -1,5 Mbd - verdampft wie ein Schneeball in der Hölle:
Ölbörsen -5%...

Die Opec drosselt - Ölpreis fällt weiter

***********************+
Zum Unterthema-

Ölkonzerne geben Preissturz nicht in vollem Umfang weiter.

Rohöl-Preissturz: Konzerne säumig bei Verbilligung

lt. Esyoil bis zu 20% Überhöhung beim Heizöl :-(

+ hab\' gestern mal mit einem größeren Händler gesprochen: Demnach liegen in Rotterdam 80 bezahlte Schiffsladungen & warten darauf, dass sie endlich mal jemand den Rhein hochschippert...

= Tankstutzen trockenhalten:

http://www.rohstoff-welt.de/bilder/upload/3321.png

Börsencrashs haben auch gute Seiten ;-)
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Ölpreis im freien Fall
« Antwort #26 am: 07. November 2008, 19:01:57 »

 

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