Geschäftsbericht 2007Zur Ölpreisbindung (Seite 7):
Für die Entwicklung der Erdgaspreise stellen der Rohölpreis und der Kurs des US-Dollars gegenüber dem Euro die bedeutendsten externen Einflussfaktoren dar. Im Jahresverlauf 2007 haben sich die Ölpreise in US-Dollar nahezu kontinuierlich aufwärts bewegt. Der Preis der Referenzqualität Brent stieg nach Notierungen von deutlich unter 60 US-Dollar zu Jahresanfang bis auf 96 US-Dollar je Barrel im Dezember. Der Durchschnittspreis stieg gegenüber dem Vorjahr um 7,25 US-Dollar je Barrel auf 72,39 US-Dollar je Barrel. Der US-Dollar hat sich gegenüber dem Euro weiter abgeschwächt. Die Durchschnittsnotierung ging von knapp 1,26 US-Dollar je Euro in 2006 auf 1,37 US-Dollar je Euro zurück. Hierdurch ist der Durchschnittspreis auf Euro-Basis nur um 0,94 Euro je Barrel auf 52,82 Euro je Barrel gestiegen.
Dazu die Charts von Dr. Seele (Seite 2)
Zunächst erkennt man, dass die Erdgasimportpreise auf Euro- Basis zwischen 2003 und 2004 gesunken waren.
Seit 2002 sind die Preise für Rohöl um 300 (Euro-Basis) bzw. 600 Prozent (Dollar-Basis) gestiegen. Der Preis für Kohle verdoppelte sich ebenso wie der für Erdgas.
Die Steigerung der Erdgasimportpreise blieb mithin trotz Ölpreisbindung an die Rotterdammer Röholnotierungen Brent deutlich hinter dem Anstieg der Rohölpreise zurück. Während die Rohölpreise auf Euro- Basis seit 2002 um 300 Prozent zulegten, legte der Erdgasimportpreis nur um 100 Prozent zu (Verdopplung).
Entwicklung der Erdgasimportpreise (1991 - 2006)
hier auf Seite 156. Im Jahre 2002 lag der durchschnittliche Erdgasimportpreis noch bei 1,16 Ct/ kWh. Im April 2008 betrug der vom BAFA Eschborn festgestellte Wert der Ware Erdgas an der deutschen Grenze hingegen 2,38 Ct/ kWh, im Mai 2008 2,45 Ct/ kWh.
Die Letztverbraucher erreichte hingegen eine weit stärkere
nominale Verteuerung als die der Erdgasimportpreise.
Es entspricht der geschickten
Propaganda der Gaswirtschaft dazu immer auf die Entwicklung der
Rohölpreise auf Dollar- Basis zu verweisen, die seit 2002 um 600 Prozent zugelegt haben. Die weit drastischeren Gaspreissteigerungen gegenüber Haushaltskunden versucht man, mit der internationalen Ölpreisbindung zu begründen, was bei näherer Betrachtung gar nicht aufgehen kann.
Noch kruder ist es, auf die Entwicklung der Preise für leichtes Heizöl zu verweisen.
Im Gegensatz zu Rohöl und Erdgas handelt es sich bei leichtem Heizöl um keinen Primärenergieträger, sondern um ein
Raffenerieprodukt, dessen Preis auch von der Knappheit an Raffeneriekapazitäten sowie von der Höhe der Transportkosten abhängt, letztere auch beeinflusst durch Straßenmaut für Tankkraftwagen, sowie von der Höhe der Erdölbevorratungsabgabe und der Mineralölsteuer.
Wingas verteidigt Kopplung der Gaspreise an ErdölpreisErdöl ist
Rohöl und nicht leichtes Heizöl.