@ Fidel, das stand in den meisten deutschen
Tageszeitungen. Die Stromkapazitätsdebatte im Zusammenhang mit dem Ausstieg aus der Kernenergie ist längst wahlkampfgeschädigt und unsachlich. Das Thema ist in Deutschland schon historisch belastet und kann selten sachlich diskutiert werden. Abgeschaltet werden letztendlich 17 Kraftwerke und die damit erzeugte Grundlast muss ersetzt werden. Wie auch immer! Die Stromexporte mit der Leistung von zwei AKWs zu vergleichen ist für den Stammtisch geeignet, mehr nicht.
Stromexporte sind im europäischen Verbund völlig normal. Sie sind kein ausreichendes Kriterium um damit die Versorgungssicherheit für die Zukunft nachzuweisen. Die Versorgung muss in jeder Sekunde gewährleistet werden. Strom der jetzt gebraucht wird muss im selben Augenblick erzeugt werden. Überschüsse sind für die Versorgungssicherheit notwendig und sie sind für den Verbraucher nichts schlechtes, Knappheit erhöht nur die Preise.
Ein abgewogenes und gleichzeitig schnelles Urteil aus der Hüfte ist nicht gut möglich. Es steht viel auf dem Spiel und daher habe ich so \"eindeutige\" Politikersprüche wie in diesem Artikel schon lange satt.
Wenn wir soviel \"überschüssigen Strom\" haben, warum kaufen wir dann den Norwegern, Schweizern, etc. auch noch deren \"ÖKO\"-Strom ab? Das gehört dann zuerst verboten. Die Schweizer verkaufen ihren Wasserstrom an die Deutschen und bauen dafür neue AKWs an der Grenze zu Deutschland. Geht es noch absurder? Manche kaufen sich \"ÖKO\"-Strom ohne sich mit der Materie je befasst zu haben und fördern damit viel, nur nicht die Ökologie noch verhindern sie Strom aus Kernenergie.
Mit geht es immer noch um bezahlbare Energiepreise (Gaspreisinitiative!). Ich möchte noch nicht soweit gehen wie in Frankreich. Hier legt der Staat die Preise fest. Aber wenn die Politik weiter aufzeigt, dass sie nicht in der Lage ist, die Rahmenbedingungen für Wettbewerb und faire bezahlbare Preise zu schaffen und die Energieversorger, in erster Linie, die kommunalen Stadtwerke sich nicht auf ihren Zweck besinnen, dann ist die französische Lösung auch eine Möglichkeit. Wenn schon kein Wettbewerb, dann offen und konsequent. Sozialtarife für Strom, Gas und was sonst noch ansteht, sind Unfug. Der Normalfall muss bleiben, dass die Menschen ihre Grundbedürfnisse ohne Hilfe selbst finanzieren können. Energie für Kochen und Heizen gehören dazu. Die Preisanteile, die der Staat zu verantworten hat sind enorm und bieten noch viele Gestaltungsmöglichkeiten. Unterschiedliche Preise, die nichts mit der Leistung oder dem Produkt zu tun haben, sind kein gangbarer Weg.