Auch ein ehemaliger Direktor von Greenpeace International redet manchmal Unsinn.
Deutschland kann einfach nicht all seine Atomkraftwerke abschalten und gleichzeitig seine CO2-Emissionen senken.
Hier scheint er nicht auf dem aktuellen Informationsstand zu sein.
Man kann ihm das vielleicht noch nachsehen, er ist mit der deutschen Energiepolitik wohl nicht bis ins Detail vertraut.
Insbesondere unterschlägt er die Kraft-Wärme-Kopplung die richtig gefölrdert durchaus einen Zubau moderner Kohlekraftwerke bei gleichzeitiger Senkung des CO2-Ausstoßes erlaubt.
Von dezentralen KWK-Kleinkraftwerken, die zu virtuellen Kraftwerken zusammengeschlossen und zentral gesteuert werden, hat der arme Mann scheinbar auch noch nie gehört.
Das ist alles bis zum endgültigen Abschalten des letzten Atommeilers (der bei Reststromübertragungen von alten auf neue Meiler erst weit nach 2022 von Netz gehen müsste) gut nutzbar, um für adäquaten Ersatz zu sorgen.
Für die fernere Zukunft stehen dann moderne Energiekonzepte (Stichworte: Kombikraftwerk, Speicherung in Luftdruckkraftwerken etc.) zur Verfügung.
Folglich ist es Deutschland schlicht nicht möglich, auf 25 Prozent seiner CO2-freien Energie zu verzichten und seinen CO2-Ausstoß zugleich um 20 Prozent zu senken.
Diese Aussage zeugt von erschreckender Oberflächlichkeit: Die Kernenergie liefert nur 25%
des Stroms, und nicht des gesamten Primärenergieverbrauchs. Die 20% CO2-Reduzierung beziehen sich hingegen auf den gesamten Energiesektor. Allein durch intensive Nutzung der KWK in dezentralen mittleren und kleinen Kraftwerken läßt sich das CO2-Aquivalent der Atomkraftwerke locker einsparen, zumal ja laut einer neueren Studie (hier im Forum schon anderswo verlinkt) ein modernes Gaskraftwerk in KWK weniger CO2 erzeugt als die Atomkraft, wenn man die gesamte Erzeugungskette billanziert.....
Wie man sieht, hat er einen äußerst mangelhaften Infomationsstand. Er verwendet falsche Zahlen und falsche Zusammenhänge und ist über andere Tatsachen scheinbar gar nicht informiert. Bei so wenig Ahnung vom Thema würde ich die Klappe halten.
Schwache Leistung, Herr Moore!
Das Erschreckendste ist aber folgendes Statement:
Kein Zivilist ist im Westen je durch einen Atomunfall verletzt worden.
Das ist einfach nur noch lächerlich, selbst, wenn man Tschernobyl außer Acht lässt. Der weitere Text ist dann keines Kommentars mehr würdig.
Es ist schade, dass der Herr Moore so viel dummes Zeug redet.
Brrrrr....... ;(
Nun zum Herrn Kohler, Chef der dena:
„Die Ersten, die den Atomausstieg aus Klimaschutzgründen infrage stellen, sind die Grünen“, sagte Kohler der WirtschaftsWoche.
Quatsch mit Soße!
Die in diesem Artikel erwähnte Laufzeitverlängerung moderner Meiler durch Reststromübertragung und frühere Abschaltung von alten Meilern ist Teil des Atomausstieg-Konsenses, den die Grünen mittragen und seit 2000 mitgetragen haben.
Hier zu postulieren: \"die Grünen stellen den Atomausstieg in Frage\" entspringt deshalb entweder reiner Boshaftigkeit oder einem für den dena-Chef sensationellen Unwissen - dann sollte er schleunigst seinen Hut nehmen.
Zum Thema Stromlücke: Der Herr Kohler von der dena tut mal wieder so, als gäbe es nur die Alternative a) Atomkraftwerke länger laufen lassen, oder b) neue große Kohlekraftwerke auf der grünen Wiese (und somit meist ohne KWK) bauen.
Diese suggerierte Wahlmöglichkeit zwischen Pest und Cholera enspricht einfach nicht den Tatsachen.
Die Stromlücke wird nur dann kommen, wenn man gar nichts tut und keine der vielen Möglichkeiten und vor allem deren Kombination nutzt. Aber das muss ja nicht so kommen, wenn man nicht auf die großen Energiekonzerne und die dena hört........
ciao,
sh