@nomos
Was das \"
ersatz- und konzeptlose Abschalten\" geheißen wird, wurde zwischen Bundesregierung und Energiekonzernen nach sehr langen und harten Verhandlungen vertraglich vereinbart und fand Eingang in das novellierte Atomgesetz, welches das Gesetzgebungsverfahren durchlief. Sicher hatten die Energiekonzerne bei Abschluss der Vereinbarung eine Vorstellung davon, wie es danach weitergeht. Von ersatz- und konzeptlosen Abschalten war dabei jedenfalls keine Rede und kann auch jetzt keine Rede sein.
Die Vereinbarung zum Atomkonsens.Der Staat machte beim sog. Atomkonsens gewisse Abstriche an die Sicherheitsanforderungen, weil man für die begrenzten Laufzeiten auf neue Anforderungen hinsichtlich des \"Standes der Technik\" verzichtete. Der für die Bewertung der Sicherheit herangezogene \"Stand der Technik\" wurde eingefroren, was bitte nicht vergessen werden darf. Der \"Stand der Technik\" sollte indes nicht für 40 anstatt für acht Jahre eingefroren werden.
Irgendwie will es wohl nicht gelingen, sich dem Kern des Problems zu nähern. Die Nutzung der Kernenergie ist mit vielen -
ungelösten - Problemen verbunden, die der Einfachheit halber alle vom Tisch gewischt werden. Die Laufzeitverlängerung macht Strom nicht billiger. Der wahre Preis dafür ist womöglich erst in Zukunft ersichtlich und heute noch nicht bezifferbar.
Fehlen Ihnen die Fakten oder warum gibt es statt Konkretem immer nur globale Rundumschläge?
Gab es seit 2004 einen Strompreisanstieg bei Ihrem konkreten Versorger?
Wenn ja um welche Beträge? Welcher Anteil von diesen gestiegenen Beträgen entfiel nominal konkret auf Steuern und Abgaben und wieviel auf die Verteuerung des Stroms, der zu 56 Prozent aus Kernenergie stammt?
Das Ganze gern in Ct/ kWh.
Möglicherweise fehlen Ihnen ja die Rechnungen von 2003, dem Jahr, seit dem die Stromsteuer konstant 2,05 Ct/ kWh beträgt, sich die Konzessionsabgaben nicht erhöht haben, EEG- und KWKG- Umlage sich verändert haben.
Tatsache hat auch der BDEW gemerkt, dass es 2007 eine Mehrwertsteuererhöhung gab, zu der Sie ja schon umfassend Stellung genommen hatten. Der BDEW hat indes - aus welchem Grund wohl?- nicht mitgeteilt, um welche Milliardenbeträge die
Umsätze und
Gewinne der Branche gestiegen sind.
Da Ihnen die globalen Zahlen fehlen werden, bleiben Sie sicherheitshalber konkret beim Strompreisanstieg ihres konkreten Versorgers seit 2003/ 2004, der Sie ganz konkret traf und ermitteln dabei, welcher Anteil nominal darauf auf den Staat entfiel. Möglicherweise gelingt es Ihnen, einen preisdämpfenden Effekt eines überdurchschnittlich hohen Kernenergie- Anteils am Strommix nachzuweisen, den ich hier bestreite.
Sollte ein hoher Kernenergieanteil keinen preisdämpfenden Effekt zeitigen, frage ich mich schon, was einen
rationalen Verbraucher dazu bringen könnte, einer Verlängerung der Laufzeiten das Wort zu reden.