Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: NEIN zum Ausstieg aus dem Ausstieg -BdEV unterzeichnet Campact-Erklärung  (Gelesen 119742 mal)

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Offline nomos

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NEIN zum Ausstieg aus dem Ausstieg -BdEV unterzeichnet Campact-Erklärung
« Antwort #105 am: 06. August 2008, 21:03:54 »
Zitat
Original von RR-E-ft
@nomos

Für die EnBW selbst stellen Finanzinvestitionen wie die milliardenschwere Beteiligung an der EWE die Wertschöpfung da, wie sich bei der EnBW nachlesen lässt.
    @RR-E-ft, Sie waren in Sachen Wertschöpfung ja fündig. Die milliardenschwere Beteiligung  entlang der Wertschöpfungskette trägt zur Wertschöpfung bei, davon gehe ich auch aus, sie ist aber nicht die Wertschöpfung.
Jetzt ist aber wirklich Ende, ich will für heute keinen weiteren Schlag  riskieren.   ;)

PS: Auch keine weitere nachgeschobene Glaskugel.

Offline superhaase

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NEIN zum Ausstieg aus dem Ausstieg -BdEV unterzeichnet Campact-Erklärung
« Antwort #106 am: 06. August 2008, 21:06:42 »
@ nomos:

Keine Antwort ist auch eine Antwort...... Sie können es nicht begründen....
8) solar power rules

Offline nomos

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NEIN zum Ausstieg aus dem Ausstieg -BdEV unterzeichnet Campact-Erklärung
« Antwort #107 am: 07. August 2008, 10:17:56 »
Zitat
Original von superhaase
@nomos:
Außerdem haben Sie immer noch nicht begründet, warum Beschäftigung, also Arbeitsplätze, wenig mit volkswirtschftlicher Wertschöpfung zu tun haben soll. Sie stellen hier Aussagen in den Raum, die Sie auf Nachfrage nicht begründen können, sondern stattdessen den Nachfragenden mit den Worten \"Sie haben mal wieder nichts verstanden\" oder dergleichen diffarmieren.

Waren es nicht Sie, der sich darüber beschwert hat, dass keine sachliche Diskussion hier möglich wäre?

Keine Antwort ist auch eine Antwort...... Sie können es nicht begründen....
    @sh,ich muss Ihnen nichts begründen, schon gar nicht, wenn die aufgestellten und verdrehten Thesen von Ihnen stammen. Ich habe hier nichts entsprechendes \"in den Raum gestellt\".  Ihren \"Reaktionen\" ist zu entnehmen, dass Sie nicht verstanden haben oder, das ist auch eine Möglichkeit, gar nicht verstehen wollen.

    Wenn Sie eine Antwort wollen, dann müssen Sie schon konstruktive Fragen im Zusammenhang mit dem Thema stellen. Andere Meinungen und Beurteilungen sind ok, der Austausch ist ja gerade der Kern eines Forums. Wer sich nur selbst bestätigen will, ist bei einem chemisch rein besetzten Stammtisch besser aufgehoben. Nichts gegen eine kontroverse Auseinandersetzung, aber bei nur auf Krawall gebürsteter Opposition ist bei mir die Türe zu.

    Wo steht denn, dass \"Arbeitsplätze, wenig mit volkswirtschaftlicher Wertschöpfung zu tun haben\"? Um Arbeitsplätze ging es nicht und das habe ich in einer Antwort an R-E-ft festgestellt, da hier vom Kern des Themas abgewichen wurde. Aber es gibt auch hier Rechnungen, die die \"Subvention\" dieser Arbeitsplätze bereits als Vielfaches wie bei der Steinkohle sehen. Bei Solar sehen manche zunehmend eine Förderung chinesischer u.a. Arbeitsplätze.  Wieviel Arbeitsplätze durch die hohen Energiepreise und die entsprechende Politik vernichtet oder verhindert werden ist auch eine offene Rechnung. Z.B. Tanktourismus, Transit ohne Sprit etc.. Aber nochmal, das ist nicht das Thema.

    Hier ging es allerdings um die Veränderung der Wertschöpfung bei den Energiekonzernen durch den Wegfall der Atomkraftwerke und gegebenenfalls um die Auswirkungen auf die deutsche Volkswirtschaft, auf die Bürger und Verbraucher, wenn Sie so wollen.

    Ich musste das schon mehrfach feststellen, eine vernünftige Diskussion ist hier im Forum im Zusammenhang mit dem Ausstieg aus der Kernkraft nicht möglich und Sie leisten dazu einen nicht unwesentlichen Beitrag.
PS: Zur Strompreisbildung steht heute im Handelsblatt, dass der Strompreis gestern auf den niedrigsten Stand seit zehn Wochen gefallen ist. Begründung: Es gingen zwei Atomkraftwerke wieder ans Netz und gestiegene Windkraftkapazitäten. Von Gas war nicht die Rede.

Offline RR-E-ft

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NEIN zum Ausstieg aus dem Ausstieg -BdEV unterzeichnet Campact-Erklärung
« Antwort #108 am: 07. August 2008, 13:14:48 »
@nomos

Im Kern wollten Sie vielleicht etwas zur konkreten Wertschöpfungsrechnung der Betreibergesellschaften der 17 in Deutschland am Netz befindlichen Kernkraftwerke beisteuern, was noch aussteht.

Unser Strompreis lag auch gestern genauso hoch wie zuvor. Auch heute ist unser Preis nicht gesunken. ;)

Dass die variablen Kosten des Grenzkraftwerks den Börsenpreis und damit den Großhandelspreis beeinflussen, dürfte unstreitig sein. Wann sich der Großhandelspreis zuletzt bei den variablen Kosten eines abgeschriebenen Kernkraftwerks eingestellt hat, weiß ich nicht. Ich meine, dass die Börsenpreise seit langem dauerhaft deutlich über den variablen Erzeugungskosten in Kernkraftwerken liegen. Die durchschnittlichen Stromerzeugungskosten in einem deutschen Kernkraftwerk werden zwischen 2,0 und 3,0 Ct/ kWh angegeben, wobei es sich um die Vollkosten handeln soll. Die variablen Stromerzeugungskosten liegen unterhalb der Vollkosten. Anders gewendet: Nicht die deutschen Kernkraftwerke sind die Grenzkraftwerke, deren variable Erzeugungskosten die Börsen- und Großhandelspreise bestimmen. Grenzkraftwerke sind zumeist Gas- oder Kohlekraftwerke, meint auch RWE. (Seite 4/5) Auf Seite 4 zeigt RWE auf, dass die Großhandelspreise in Frankreich (hellblaue Linie) seit langem über denen in Deutschland (rote Linie) liegen, trotz des hohen Anteils von Kernenergie in Frankreich. Auf Seite 6 [28] gibt RWE die für die Preisbildung maßgeblichen variablen Erzeugungskosten in Kernkraft deutlich unter 10 €/ MWh bzw. 1 Cent/ kWh an.

Laut RWE (Seite 12) waren in Deutschland [vor der Diskussion um den Ausstieg aus dem Ausstieg] allein 2010 bis 2012 Ersatzinvestitionen für ca. 23 GW Stromerzeugungskapazität geplant, in 2012 allein ca. 14 GW. Was aus denen dann wohl wird? Sie könnten entfallen und es entstünde dadurch eine \"Stromlücke\". Um eine solche zu vermeiden, wolle man ggf. die Laufzeiten verlängern...

Möglicherweise Veranlassung genug, neu nachzudenken. ;)

Offline Wasserwaage

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« Antwort #109 am: 07. August 2008, 13:50:41 »
\"PS: Zur Strompreisbildung steht heute im Handelsblatt, dass der Strompreis gestern auf den niedrigsten Stand seit zehn Wochen gefallen ist. Begründung: Es gingen zwei Atomkraftwerke wieder ans Netz und gestiegene Windkraftkapazitäten. Von Gas war nicht die Rede. \"


wo auch immer das handelsblatt diese erkenntnisse her hat. sie sind falsch. 1. stimmt die anzahl der wochen nicht. und 2. scheint man sich hier auf die terminmarktpreise zu beziehen, denn die spotpreise sind keineswegs günstiger geworden. und die terminmarktpreise werden ganz bestimmt nicht dadurch beeinflusst das heute ode rgestern mal wieder etwas wind weht und 2 atomkraftwerke ans netz gegangen sind.
gott lobe den tag an dem es soweit ist, dass ich mir prepaidkarten mit strom von jedem x-beliebigen anbieter überall kaufen kann um sie dann in meinen zähler zu schieben.

Offline nomos

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NEIN zum Ausstieg aus dem Ausstieg -BdEV unterzeichnet Campact-Erklärung
« Antwort #110 am: 07. August 2008, 16:09:09 »
Zitat
Original von RR-E-ft
@nomos
Im Kern wollten Sie vielleicht etwas zur konkreten Wertschöpfungsrechnung der Betreibergesellschaften der 17 in Deutschland am Netz befindlichen Kernkraftwerke beisteuern, was noch aussteht.
    @RR-E-ft, es steht nichts aus, das ist und war auch nicht meine Absicht zu den 17 Betreibergesellschaft die Wertschöpfungsrechnung zu liefern. Wo habe ich das angekündigt?
Zitat
Original von RR-E-ft
Der Atomstrom ist in der Erzeugung billig für die Energiekonzerne, jedoch über die Strompreise keinesfalls billig für die Verbraucher, sondern genauso teuer wie der Strom aus dem teuersten zur Bedarfsdeckung gerade benötigten Kraftwerk (merit-order- Preisbildung), somit für die Betreiber extrem profitabel. Daraus erwächst überhaupt erst das große Interesse der Betreiber an einer Laufzeitverlängerung. Wären sie nicht hochprofitabel, gingen sie vom Netz. Durch externe und somit sozialisierte (Folge-)kosten kommt er den Steuerzahler in noch nicht bezifferbarem Umfang zukünftig nochmals teuer. .......
    Ich hatte wegen Ihrer These eine Antwort erwartet, wer denn dann die volkswirtschaftlichen Nutznießer dieses so billig erzeugten Stromes sind. Sind das wirklich nur die Konzerne? Beim Wegfall der Kernkraftwerke ist nichts negatives an Auswirkungen zu erwarten?  Und was die sozialisierten Kosten betrifft, gibt es vielleicht auch einen sozialisierten Nutzen der Kernkraft? Dazu habe ich auf mögliche Veränderungen bei der Wertschöpfung hingewiesen.

    Sie vertreten doch wiederholt und standardisiert die These (s.o.), Atomstrom ist nur für die Betreiber von Vorteil, Verbraucher, die Steuerzahler und wohl der gesamte Rest haben nur Nachteile zu erwarten, sollten die Meiler noch ein paar Jahre länger laufen.

    Die Argumente, dass damit eventuell der technische, volkswirtschaftliche und ökologische Übergang sicherer und günstiger zu bewältigen ist, haben ihre Berechtigung, werden aber von Ihnen kategorisch abgelehnt. Einseitig und für mich immer weniger überzeugend. Verbraucherinteressen sehe ich da auch nicht unbedingt vertreten.
@Wasserwaage, ob die Wochenzahl stimmt oder ob der Terminmarktpreis oder der Spotpreis gemeint war, müssten Sie die HB-Redaktion fragen. Sie können den gesamten Text auf Seite 52 der heutigen Ausgabe nachlesen. Fakt ist, das die Terminpreise rückläufig sind und dass damit auch die rückläufigen Aktien-Kurse von Eon oder RWE begründet wurden: \"Sinkender Strompreis belastet Versorger\". Ich denke, dass die zuständige Redaktion die Kompetenz hat, hier keinen Stuss zu schreiben.

Offline RR-E-ft

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« Antwort #111 am: 07. August 2008, 16:45:18 »
@nomos

Wer die Nutznießer sind, soll sich nach Ihren Aussagen aus der konkreten Wertschöpfungsrechnung ergeben. Eben jene wollen Sie indes der Einfachheit halber gar nicht beisteuern. Ohne die konkrete Wertschöpfungsrechnung darzulegen, erscheint es nicht weiterführend, auf eine \"mögliche Veränderung der Wertschöpfung\" zu verweisen. Welche möglichen Veränderungen sollen das denn konkret sein?

Der Strom aus den Kernkraftwerken wird zu den Großhandelspreisen abgesetzt, die sich an den Energiebörsen auf die beschriebene Art und Weise bilden und die genannt sind. Ebenfalls genannt sind die durchschnittlichen Vollkosten der Stromerzeugung in deutschen Atomkraftwerken. Wem deshalb die Differenz als Erlös (Umsatz abzüglich Kosten) verbleibt, sollte auch klar sein. Dass Gewinne von Gesellschaften, die ihren Sitz in Deutschland haben, hier zu versteuern sind, sollte auch klar sein. Ebenso logisch sollte es sein, dass eine Verringerung dieser Steuern oder aber gar deren völliger Fortfall nicht dazu führen würde, dass die Großhandelspreise sinken.

Welche Frage Sie nach alldem noch als offen ansehen wollten, ist mir nicht klar. Aber möglicherweise ist es Ihnen möglich, den angeblichen Verbrauchernutzen einer Verlängerung der Laufzeiten konkret herauszuarbeiten. Ich meine, dass die Großhandelspreise davon unbeeinflusst bleiben werden, eben wegen der Preisbildungsmechanismen, die aufgezeigt wurden.

Wenn die Großhandelspreise für Strom und damit zugleich die Beschaffungskosten der konzernzugehörigen Regionalversorger sinken, muss dies die Konzerne nicht belasten. Insbesondere belastet es sie dann nicht, wenn die gesunkenen Beschaffungskosten nicht an die Letztverbraucher weitergegeben werden. Möglicherweise wurde das Wertschöpfungs- 1 x 1 auf dem deutschen Strommarkt noch nicht verstanden.

Der Aktienkurs von E.ON ist nicht eingebrochen. Es erfolgte ein Aktiensplit.

Offline nomos

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« Antwort #112 am: 07. August 2008, 17:20:09 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Der Strom aus den Kernkraftwerken wird zu den Großhandelspreisen abgesetzt, die sich an den Energiebörsen auf die beschriebene Art und Weise bilden und die genannt sind. Ebenfalls genannt sind die durchschnittlichen Vollkosten der Stromerzeugung in deutschen Atomkraftwerken. Wem deshalb die Differenz als Erlös (Umsatz abzüglich Kosten) verbleibt, sollte auch klar sein. Dass Gewinne von Gesellschaften, die ihren Sitz in Deutschland haben, hier zu versteuern sind, sollte auch klar sein. Ebenso logisch sollte es sein, dass eine Verringerung dieser Steuern oder aber gar deren völliger Fortfall nicht dazu führen würde, dass die Großhandelspreise sinken.
    @RR-E-ft, es ist ja gut, wenn alles so klar ist. Die Klarheit war nicht immer erkennbar und dass unterschiedliche Steuerzahlungen auf den Ertrag keine Auswirkungen auf die Großhandelspreise haben soll, sorry, aber da muss ich nochmal nachdenken. Die Auswirkung auf die öffentlichen Haushalte war ja nicht gemeint.  Es sollen doch aber selbst die Emissionszertifikate zur Steigerung der Großhandelspreise beitragen und die Ertragssteuern spielen wirklich keine Rolle?  Sie müssen nicht antworten, die Frage können Sie rhetorisch nehmen. Es werden keine neuen Erkenntnisse mehr zu erwarten sein. Sonst kommt bei den vielen Wiederholungen noch die Langeweile im Forum auf.  Ich werde das jetzt wirklich beenden.  Von meiner Seite: Thread Closed  8)
PS: \"Der Aktienkurs von E.ON ist nicht eingebrochen. Es erfolgte ein Aktiensplit.\" Ja sicher, das haben die HB-Redakteure damit gemeint.

Offline RR-E-ft

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« Antwort #113 am: 07. August 2008, 17:34:52 »
@nomos

Verschmutzungsrechte verteuern die Großhandelspreise, wenn sie die variablen Kosten der \"Grenzkraftwerke\" erhöhen.

Deshalb gibt es den Strom aus Kernkraftwerken im Großhandel bei einer Verteuerung der variablen Kosten der \"Grenzkraftwerke\" nicht billiger, sondern ebenfalls teurer.

Zitat
Besondere Nutznießer der strompreistreibenden Wirkung der Auktionierung von Zertifikaten sind übrigens die Kernkraftwerksbetreiber. Für den Betrieb ihrer Anlagen müssen sie keine Zertifikate ersteigern. Sie profitieren aber vom steigenden Strompreisniveau.

Zitat
Bislang halten sich die Kosten für den Emissionshandel in Grenzen. Die teilnehmenden Anlagen bekommen die Emissionsberechtigungen ganz überwiegend kostenlos zugeteilt. In der Regel ist die Ausstattung großzügig bemessen. Nur wenn die Unternehmen mit den Zertifikaten nicht auskommen – etwa weil sie die Produktion steigern – müssen sie Zertifikate nachkaufen.

Etwas anders sieht es für die Energiekonzerne aus: Sie bekommen bereits seit Anfang 2008 keine Vollausstattung mehr und müssen Zertifikate im Umfang von neun Prozent des deutschen Zertifikatebudgets zukaufen.

Die Großhandelspreise für Strom wurden von den Konzernen bekanntlich bereits in die Höhe getrieben, als die Verschmutzungsrechte noch vollständig kostenlos zugeteilt wurden. Dadurch hat sich auch der Strom aus deutschen Kernkraftwerken im Großhandel verteuert, ohne dass die Stromerzeugungskosten der Kraftwerksbetreiber überhaupt gestiegen waren. Warum sich daran durch die Verlängerung der Laufzeiten etwas verändern sollte, ist nicht ersichtlich. Es ist deshalb nicht ersichtlich, welchen Verbrauchernutzen eine Verlängerung der Laufzeiten stiften sollte.

Möglicherweise findet sich aber mal einer, der das Gegenteil überzeugend begründet. Die maßgebliche Wertschöpfungsrechnung kann man ja an dieser Stelle nun nicht mehr erwarten. Einer ist aus der sachlichen Diskussion ausgestiegen.

Offline nomos

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« Antwort #114 am: 07. August 2008, 17:55:47 »
.. dann nochmal
Zitat
Original von RR-E-ft
Deshalb gibt es den Strom aus Kernkraftwerken im Großhandel bei einer Verteuerung der variablen Kosten der \"Grenzkraftwerke\" nicht billiger, sondern ebenfalls teurer.
    Das ist jetzt bei den Ertragssteuern völlig anders?

    ... und Sie haben den größten Nutznießer vergessen:

Zitat
Der Finanzminister kann sich daher berechtigte Hoffnungen auf erhebliche Zusatzgewinne machen: Aus den gut 450 Mill. Zertifikaten würden sich im Falle der kompletten Versteigerung allein 2013 bei einem Preis von 30 Euro je Zertifikat Einnahmen für den Bundeshaushalt in Höhe von 13,5 Mrd. Euro ergeben.

Besondere Nutznießer der strompreistreibenden Wirkung der Auktionierung von Zertifikaten sind übrigens die Kernkraftwerksbetreiber. Für den Betrieb ihrer Anlagen müssen sie keine Zertifikate ersteigern. Sie profitieren aber vom steigenden Strompreisniveau.
Da steht also ein Gewinner schon mal sicher fest und die beiden großen Nutznießer dieser Energie- und Umweltpolitik sind sich einig. Gute Lobbyarbeit, meine Anerkennung! Die Verbraucher sind wie immer die Dummen! Der Strom aus der Kernkraft ist die Ursache oder das Mittel dazu!?[/list]

Offline superhaase

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« Antwort #115 am: 07. August 2008, 18:01:02 »
Zitat
Original von nomos
Das ist jetzt bei den Ertragssteuern völlig anders?
Ja, weil die Ertragssteuern nicht Teil der variablen Kosten eines Kraftwerks sind. Nicht verstanden?
8) solar power rules

Offline RR-E-ft

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« Antwort #116 am: 07. August 2008, 18:12:01 »
@nomos

Sachlichkeit sieht möglicherweise anders aus.

Meines Erachtens ist der Satz mit dem Finanzminister im Konjunktiv formuliert. Es steht nicht sicher fest. Vielmehr ist von berechtigten Hoffnungen die Rede. Der jeweilige Amtsinhaber behält das Geld auch nicht für sich. Eine vollständige Auktionierung wurde insbesondere von der FDP gefordert. Zur Verwendung der Versteigerungserlöse bestehen unterschiedliche Vorschläge. Das ist dann aber schon wieder ein ganz anderes Thema.

Bei der Auktionierung von Verschmutzungsrechten handelt es sich um eine Internalisierung externer Kosten (Ressourcenverbrauch). Eine solche ist notwendig, um für die Kohlendioxidvermeidung einen marktwirtschaftlichen Anreiz zu setzen. Setzt man diesen nicht, wiegen die künftigen Kosten infolge des Klimawandels für das Gemeinwesen wohl weit schwerer. Nicht heute, aber morgen. (zum Emissionshandel) Ich meine nicht, dass die Verbraucher so dumm sind, dies nicht zu erkennen. Gewiss gibt es jedoch einige, die es nicht verstehen können oder wollen.

Eine Verlängerung der Laufzeiten führt nicht zu einer Verringerung der Strompreise. Das war mein Thema. Warum ich dieser Überzeugung bin, habe ich dargelegt. Hoffentlich nachvollziehbar.

Offline superhaase

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« Antwort #117 am: 07. August 2008, 18:42:30 »
Zitat
Original von nomos
@sh,ich muss Ihnen nichts begründen, schon gar nicht, wenn die aufgestellten und verdrehten Thesen von Ihnen stammen. Ich habe hier nichts entsprechendes \"in den Raum gestellt\". Ihren \"Reaktionen\" ist zu entnehmen, dass Sie nicht verstanden haben oder, das ist auch eine Möglichkeit, gar nicht verstehen wollen.
...
Wo steht denn, dass \"Arbeitsplätze, wenig mit volkswirtschaftlicher Wertschöpfung zu tun haben\"? Um Arbeitsplätze ging es nicht und das habe ich in einer Antwort an R-E-ft festgestellt, da hier vom Kern des Themas abgewichen wurde.
Nun mal langsam!
Sie haben die Wertschöpfung eines Stromerzeugers abseits von der Aktionärsdividende, also im volkswirtschaftlichen Sinn, in die Diskussion eingebracht, um anzudeuten, dass eine Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke hierzu einen positiven Beitrag leisten würde:

Zitat
Das geht wenn überhaupt im Ansatz nur unter globaler Einbeziehung aller Energiearten und es gibt nicht nur bei der Energienutzung soziale Zusatzkosten. Es wird noch komplizierter, denn die Internalisierung sollte auch die Nutzen berücksichtigen. Von denen redet man schon gar nicht. Dazu kommen noch die diversen Perspektiven und Interessen.
und weiter:

Zitat
Zur Wertschöpfungsbilanz, gehört der Personalaufwand, die gezahlten Steuern, die Ausgaben für Spenden und Sponsoring, die Dividende, evtl. ein im Unternehmen verbliebener Überschuss usw. Die öffentlichen Hände sind nicht unbeteiligt am Kuchen.
Daraufhin hat Ihnen Herr Fricke unter anderem geantwortet, dass durch die Ersatzinvestitionen neue Arbeitsplätze entstehen, was ja steigernd zur Wertschöpfung beiträgt, und hat dazu auf den Beschäftigungsaufbau im Sektor der Erneuerbaren Energien hingewiesen:

Zitat
Original von RR-E-ft:
Es wird immer wieder darauf verwiesen, dass gerade im Bereich Erneuerbare hierzulande viele tausende Arbeitsplätze neu geschaffen worden seien, Deutschland - wie beim Atomausstieg - auch in diesem Bereich eine Vorreiterrolle einnehme.
...
Dass bei der Kernenergienutzung die Beschäftigtenzahl ebenso stark zugenommen habe, darf bezweifelt werden.
Sie, nomos, haben daraufhin geantwortet:

Zitat
Es geht nicht um die Beschäftigungsfrage. Die ist zwar auch am Rande interessant, aber war hier nicht gefragt.
...
Ich unterschätze die Beschäftigungszahlen nicht, aber das hat hier wirklich nur wenig Zusammehang.

Daraufhin dann mein Einwand, warum da kein Zusammenhang bestehen sollte.

Soviel zu Chronologie der Äußerungen.
Wie man sieht, haben Sie diese Behauptung aufgestellt, und nicht ich.
Ihrem letzen Posting diesbezüglich entnehme ich also, dass Sie eingestehen, das Ihre Aussage eine \"verdrehte These\" ist, und Sie des weiteren zugeben, dass ein Anstieg der Beschäftigtenzahlen eine Steigerung der volkswirtschaftlichen Wertschöpfung darstellt.

Somit ist das Argument von Herrn Fricke stichhaltig.
Quot erat demonstrandum.

Zitat
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Ich habe konkrete Fragen zu Ihren Aussagen gestellt und um Klarstellung gebeten.
Der Krawall kommt doch meist von Ihrer Seite..... lesen Sie doch mal meine Postings und Ihre Posting in diesem Thread durch, dann werden Sie sehen, dass Sie mich ständig mehr oder weniger offen zu beleidigen versuchen. Ich denke, ich bin da wesentlich zurückhaltender.

Zitat
Hier ging es allerdings um die Veränderung der Wertschöpfung bei den Energiekonzernen durch den Wegfall der Atomkraftwerke und gegebenenfalls um die Auswirkungen auf die deutsche Volkswirtschaft, auf die Bürger und Verbraucher, wenn Sie so wollen.
Das sollten Sie halt mal detailierter erläutern.
Welche sozialisierten Kosten in die Wertschöpfung der Kernenergie eingehen (Haftpflichtfrage, Atommüllfrage, ...) wurde ja schon dargelegt.
Dass durch eine Laufzeitverlängerung keine neuen Arbeitsplätze entstehen werden, die in eine Wertschöpfung zugunsten der Atomenergie eingehen könnten, ist auch gesagt worden.
Dass die Großhandelspreise für Strom dadurch nicht sinken werden, wurde auch dargelegt.
Was also soll außer der gesteigerten Dividende der \"Atomaktionäre\" die Gesellschaft für einen positiven gesteigerten Nutzen von einer Laufzeitverlängerung habe, der im Stande ist, die die erwähnten Nachteile wenigstens aufzuwiegen oder gar zu übertreffen?

Es wäre hilfreich, wenn Sie sich mal die Mühe machen würden, Ihre These einer gesteigerten volkswirtschaftlichen Wertschöpfung durch eine Laufzeitverlängerung logisch klar nachvollziehbar darzulegen, oder wenigstens den zugehörigen \"Mechanismus\" und die daran beteiligten Elemente zu skizzieren.

ciao,
sh
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Offline nomos

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« Antwort #118 am: 07. August 2008, 20:09:04 »
Zitat
Original von RR-E-ft
@nomos

Sachlichkeit sieht möglicherweise anders aus.

Der jeweilige Amtsinhaber behält das Geld auch nicht für sich.
    Hat keiner behauptet, auch nicht unsachlich.

    @RR-E-ft, Sie haben ja hier, wie man sieht, einen tüchtigen Mitstreiter, der wie bestellt oder auch nicht (?) die geforderten \"sachlichen Beiträge\" liefert.
PS: Da habe ich noch \"den Konjunktiv\" vergessen.
Zitat
Meines Erachtens ist der Satz mit dem Finanzminister im Konjunktiv formuliert. Es steht nicht sicher fest. Vielmehr ist von berechtigten Hoffnungen die Rede.
    Das trifft doch wohl für beide Nutznießer mehr oder weniger zu.

    Die AKW-Betreiber profitieren vom steigenden Strompreisniveau, das dann besonders steigt, wenn das \"
Konkunktiv formulierte\" Wirklichkeit wird.[/list]

Offline RR-E-ft

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« Antwort #119 am: 08. August 2008, 11:57:46 »
@nomos

Ich meine, dass es nicht zielführend ist, an dieser Stelle den Emissionshandel und die Verwendung der Einnahmen aus der Auktionierung (Versteigerungserlöse) zu diskutieren.

In diesem Thread soll es ja um die Verlängerung der Laufzeiten gehen.

Mir leuchtet immer noch nicht ein, welche positiven Folgen eine Laufzeitverlängerung etwaig wie für die Verbraucher haben sollte. Die Großhandelspreise werden mit hoher Wahrscheinlichkeit wohl  nicht auf das Niveau der kurzfristigen variablen Kosten der Stromerzeugung in deutschen Kernkraftwerken (unter 10 €/ MWh) sinken. Eine entsprechende Erwartung, dass die Strompreise durch eine Laufzeitverlängerung sinken könnten, erscheint nicht gerechtfertigt.

 

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