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Autor Thema: SW Münster mit Verlusten in 2008  (Gelesen 5182 mal)

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Offline Netznutzer

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Offline Pedro

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SW Münster mit Verlusten in 2008
« Antwort #1 am: 02. September 2008, 10:25:32 »
Mir kommen die Tränen: erst bereichert man sich ungerechtfertigt an den Kunden durch offensichtlich (vom Kartellamt festgestellte) erhöhte Netzgebühren und dann noch die Rückstellungen wg. der Widersprüche von (unter) 500 Kunden. Das wird in Münster ja spannend, wenn erstmal gerichtlich festgestellt wird, dass nicht nur die Netzgebühren unbillig waren, sondern auch die sonstigen Preise.
Oder warum macht sonst so umfangreiche Rückstellungen, dass das Geschäftsergebnis in die \"roten Zahlen\" rutscht??? ;)

Offline RR-E-ft

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SW Münster mit Verlusten in 2008
« Antwort #2 am: 02. September 2008, 12:46:03 »
Angenommen, überhöhte Netzentgelte wurden in die Energiepreise der Stadtwerke einkalkuliert - was wegen der Diskriminierungsfreiheit der Netzentgelthöhen wohl der Fall sein muss -  so müssten doch wohl auch die von den Stadtwerken einseitig festgesetzten Energiepreise allein aus diesem Grunde überhöht gewesen sein.

Netznutzer sind wohl zugleich auch die Energiekunden der Stadtwerke, denen gegenüber teilweise (gem. § 42 Abs. 6 EnWG) die Netzentgelte innerhalb der Verbrauchsabrechnungen gesondert ausgewiesen wurden. Entsprechend des Anteils des Eigenabsatzes im Netzgebiet wird man wohl vor allem die eigenen Kunden mit überhöhten Netzentgelten belastet haben.

Es ist schon bemerkenswert, wenn ein kleines Stadtwerk aus dem kalten heraus eine Rückstellung in Höhe von über 6 Mio. € bilden kann.

Eine gebildete Rückstellung in Millionenhöhe, die in einer Folgeperiode wieder aufgelöst wird, etwa weil die betroffenen Kunden kein Geld zurückverlangten, führt dann zu einem entsprechenden (zusätzlichen) Überschuss.

Offline Netznutzer

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SW Münster mit Verlusten in 2008
« Antwort #3 am: 02. September 2008, 23:28:59 »
Zitat: Es ist schon bemerkenswert, wenn ein kleines Stadtwerk aus dem kalten heraus eine Rückstellung in Höhe von über 6 Mio. € bilden kann.

Ab wann ist ein Stadtwerk nicht klein, sondern mittel oder sogar gross, Herr Fricke?

Gruß

NN

Offline RR-E-ft

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SW Münster mit Verlusten in 2008
« Antwort #4 am: 03. September 2008, 15:02:02 »
@NN

Ich weiß nicht, woran man Größenklassen festmachen soll. In Betracht kommen Umsatz, Kundenzahl, Energieabsatzmenge. Zu den großen Stadtwerken  würde ich die Mannheimer MVV, die Münchner SWM, die Leipziger SWL, die Düsseldorfer SWD... zählen. SW Münster sind im Vergleich zu diesen gewiss eine ganz andere Liga. 6 Mio. EUR sind für ein durchschnittliches Stadtwerk wohl doch ein erheblicher Betrag, den man erst einmal als Rücklage/ Rückstellung  aussteuern können muss. Um etwas zurücklegen zu können, muss man das Geld erst einmal haben.

Gruß zurück

Offline BerndA

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SW Münster mit Verlusten in 2008
« Antwort #5 am: 04. September 2008, 23:30:36 »
Hallo liebe Münsteraner Energieverbraucher,

ich kann von einem ganz besonderen \"Ereignis\" in diesem Zusammenhang berichten:

hier in Münster wurde ein im Studio eines örtlichen Radiosenders zunächst ohne Einschränkungen aufgenommener Beitrag des Bundes der Energieverbraucher für das Münsterland urplötzlich und mit fadenscheiniger Begründung wieder aus dem Programm genommen, weil dieser Beitrag der Gaspreisrebellen zu den Gaspreiserhöhungen der örtlichen Stadtwerke angeblich \"so nicht mehr ins Konzept passte\".

Dieses \"Konzept\" bestand darin, dass die Stadtwerke Münster im gleichen Sender zur gleichen Zeit ihre Preiserhöhungen und ihre Vertragsumstellungen \"rechtfertigen\" wollten, und daher \"Kritik\" der Gaspreiserhöhungsgegner dazu wohl nicht angebracht zu sein schien, zumal dieser Radiosender bekannterweise zu 25 Prozent diesem örtlichen Energieversorger gehört.

Hier drängt sich natürlich vehement die Vermutung auf, dass man den Widerstand der Münsteraner Gaspreisrebellen, sowie die weitere Bekanntmachung öffentlicher Informationsverantstaltungen zu diesem Thema wohl nicht auch noch durch den \"eigenen Sender unterstützen\" wollte.

Das Alles spielt sich, wohlgemerkt, in einer angeblichen \"demokratischen Grundordnung\" mit dem gesetzlich verankerten Recht der freien Meinungsäußerung ab.

Wen wundert es da noch, wenn einige Verbraucher unserer Land nur noch als \"Bananenrepublik\" bezeichnen, oder manche hier sogar eine \"Zensur\" vermuten ?

Mit freundlichen Grüßen

B. Ahlers
Regionalvertretung Münsterland

 

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