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Autor Thema: Lichtblick bietet Biogas im Norden an  (Gelesen 21044 mal)

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Offline nomos

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Lichtblick bietet Biogas im Norden an
« Antwort #15 am: 24. September 2007, 17:31:28 »
@Plantek,

ich wollte nur sagen, dass \"Bio\" noch lange kein Gütesigel ist.
Ich bin weder gegen Filteranlagen noch gegen die Industrie.
Auch gegen die Nutzung der Gülle habe ich nichts.

Allerdings wäre ich dagegen, wenn man Massentierhaltung fördern würde um ökonomisch günstig Biogasanlagen zu betreiben.

Um die \"Energiewende\" zu schaffen brauchen wir mehr als Gülle, Jauche und Stallmist. Auf jeden Fall nicht mehr Gülle, Jauche und Stallmist.

Offline AKW NEE

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Lichtblick bietet Biogas im Norden an
« Antwort #16 am: 24. September 2007, 18:41:53 »
Hallo und guten Tag,
natürlich liegt bei der Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen vieles im Argen bzw. ist schlimmes zu befürchten:
1. Getreide als Nahrungsmittel wird jetzt in Deutschland knapp.
2. Großanlagen wie z.B. auch von e.on geplant, als neue WortschöpfungBioerdgas,lassen befürchten, das billiges Palmöl und andere Rohstoffe aus Übersee eingeführt werden, wodurch die Nahrungsmittelsituation in Herkunftsländern weiter verschärft wird.

Nun ist die Gülle kein nachwachsender Rohstoff, wodurch der Ertrag aus der Verstromung nicht so hoch ist, da lohnt es sich wohl mehr das Biogas in Erdgasqualität einzuspeisen. Egal wie, der Ertrag aus Massentierhaltung wird größer, wodurch natürlich die Massentierhaltung gefördert wird. Es sollte mich wundern wenn es dann nicht bald heißt Schweinefleisch ist ein Abfallprodukt der Gasproduktion.
Ich beziehe zwar Ökostrom von der EWS. Vom Biogas aus Massentierhaltung kann ich nur jedem abraten
Gruß

Offline Holscher

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Lichtblick bietet Biogas im Norden an
« Antwort #17 am: 25. September 2007, 17:24:54 »
Tach!

Das (ökologische) Problem am Biogas ist nicht die Gülle, sondern der Maisanbau.

Mehr als die Hälfte der Biomasse kommt vom Mais. Da die Kühe nun nicht weniger Mais zu fressen kriegen, wird der Maisanbau stark ausgeweitet - zu Lasten anderer Kulturen und zu Lasten der Umwelt.

Wenn das mit dem (womöglich noch Gen-)Mais so weitergeht, werden einige Feld-Tierarten in Deutschland aussterben bzw. stark zurückgehen. Als erstes zu nennen sind Kiebitz und Rebhuhn. Aber auch dem Weißstorch wird diese Entwicklung nicht gefallen, da er in den hochhalmigen Maisfeldern keine Nahrung mehr findet.

Außerdem ist der Erholungswert von Maisfeldern eher als gering einzuschätzen. Zudem erhöht der Maisanbau die Nitratbelastung des Grundwassers und trägt zur Bodenerosion bei.

Ich würde deshalb sagen: Lichtbick-Biogas (auf Maisbasis) ist alles andere als umweltfreundlich.

Gruß
Holscher

Offline AKW NEE

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Lichtblick bietet Biogas im Norden an
« Antwort #18 am: 25. September 2007, 18:52:45 »
@Holscher

Ein immer gern gemachter Fehler, meins ist schlimmer als Deins.

Natürlich birgt beides ökologische, als auch ethische Probleme in sich.
Mit Deiner/Ihrer richtigen Argumentation wird die ökologische Belastung durch die Massentierhaltung nicht geringer.

Gruß

Offline Holscher

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Lichtblick bietet Biogas im Norden an
« Antwort #19 am: 26. September 2007, 09:37:41 »
@AKW NEE

Du hast Recht, Massentierhaltung kann man auch nicht als ökologisch bezeichnen. Allerdings dürfte es utopisch sein, diese irgendwann abzuschaffen.
100 % Biofleisch können sich die wenigsten leisten.

Biogasanlagen, die fast vollständig aus Gülle und Abfällen gefüttert würden, wären in der Tat eine ökologische Verbesserung, da Grundwasser und Boden geschont werden. Der Verkauf von Schnitzeln wird immer lukrativer bleiben, als diese in Biogas umzuwandeln.

Ich finde es heutzutage schlimm, dass alles nur auf den CO2-Ausstoß reduziert wird und andere schädliche Auswirkungen nicht beachtet werden. Man sollte sich da schon etwas mehr Gedanken machen - Umwelt ist nicht nur CO2.

Besten Gruß
Holscher

Offline nomos

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Lichtblick bietet Biogas im Norden an
« Antwort #20 am: 26. September 2007, 10:44:34 »
Zitat
Original von Holscher
Ich finde es heutzutage schlimm, dass alles nur auf den CO2-Ausstoß reduziert wird und andere schädliche Auswirkungen nicht beachtet werden. Man sollte sich da schon etwas mehr Gedanken machen - Umwelt ist nicht nur CO2.
    Zustimmung! Deshalb sollte man sich genau überlegen, ob Kanonenöfen aus den Baumärkten als Ersatz für teuere Gasheizungen akzeptabel sind. Hier werden billige Braunkohlebriketts, Holz und was sonst noch so brennt verheizt.

    Der Absatz steigt mit jeder Gaspreiserhöhung weiter. Die Feinstaubbelastung steigt dabei von nahezu Null auf das Hundertfache. Das Autofahren will man wegen der Feinstaubbelastung in den Städten beschränken und beklebt die Autos mit Plaketten zur Kontrolle. Welch ein Widersinn!

    Beeinflussen kann man in erster Linie das Kleinklima vor Ort, das auf die Gesundheit der Menschen unmittelbar  einwirkt. Der CO2-Einfluss ist global betrachtet sehr bescheiden.  Erdgas ist beim Auto plötzlich umweltfreundlich und wird gefördert; heizt der Mensch mit Gas, dann wird voll abkassiert, von der  unsinnigen am Limit erhobenen Konzessionsabgabe bis zur  19 %igen Mehrwertsteuer.

Offline Cremer

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Lichtblick bietet Biogas im Norden an
« Antwort #21 am: 26. September 2007, 10:54:52 »
@nomos,

und vor allem, die Preise für solche Feststoffgeräte aus den Baumärkten sind auch enorm gestiegen.

Ganz abgesehen davon, welchen Brennwert/Wirkungsfaktor die haben.
MFG
Gerd Cremer
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Offline nomos

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Lichtblick bietet Biogas im Norden an
« Antwort #22 am: 26. September 2007, 11:04:33 »
Zitat
Original von Cremer
@nomos,
und vor allem, die Preise für solche Feststoffgeräte aus den Baumärkten sind auch enorm gestiegen.
Ganz abgesehen davon, welchen Brennwert/Wirkungsfaktor die haben.
    @Cremer, da lag bei mir doch eben ein passendes Angebot eines bekannten Bau- und Heimwerkermarktes (Nr.1) im Briefkasten:

    Kaminofen \"Buda Speckstein\" Stahl, Warmhaltefach mit Fliesen, seitliche Specksteinverkleidung 6 kW für 299,99 EUR.
    Dazu gleich der passende Brennstoff: 10 kg Braunkohlebriketts eingetütet 3,5 Zoll für 1,99 EUR

    Holzspalter Woodstar Iv 80, Brennholzstabelhilfe und mehr.

Offline Cremer

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« Antwort #23 am: 26. September 2007, 12:34:14 »
@nomos

Zitat
Warmhaltefach

finde ich gut, zum Reinsetzen, wenns sonst zu kalt ist :D :D :D.
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Offline nomos

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« Antwort #24 am: 26. September 2007, 19:55:02 »
Dazu passt noch diese verivox-Meldung

Offline Cremer

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Lichtblick bietet Biogas im Norden an
« Antwort #25 am: 27. September 2007, 07:47:48 »
@nomos,

auf welche Zeitspanne bezieht sich der Feinstaubausstoß?

Pro Stunde?

Als ich vor 25 jahren unseren damals 3000 DM teueren Holzofen Fabrikat Reiss gekauft hatte, wurde darüber noch nicht viel Wind gemacht.

Im Gegenteil, laut Bauvorschrift waren damals je Wohnung ein Kamin für Festbrennstoff im Haus einzubauen. Vorschrift ging noch auf den kalten Krieg zurück.
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Offline superhaase

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Lichtblick bietet Biogas im Norden an
« Antwort #26 am: 27. September 2007, 08:54:29 »
Zitat
auf welche Zeitspanne bezieht sich der Feinstaubausstoß?
Pro Stunde?
Steht doch eindeutig drin: Milligramm pro Kubikmeter
8) solar power rules

Offline AKW NEE

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Lichtblick bietet Biogas im Norden an
« Antwort #27 am: 27. September 2007, 09:15:28 »
Hallo und guten Tag,

eigentlich ging es um Biogas, nur so zur Erinnerung.

Auf die Frage von Cremer wäre die richtige Antwort, dass keine Zeitspanne angegeben ist.

Gruß

Offline superhaase

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Lichtblick bietet Biogas im Norden an
« Antwort #28 am: 27. September 2007, 09:18:13 »
Zitat
Original von AKW NEE
Auf die Frage von Cremer wäre die richtige Antwort, dass keine Zeitspanne angegeben ist.
wozu und für was sollte auch eine Zeitspanne angegeben werden ?????
8) solar power rules

Offline nomos

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Lichtblick bietet Biogas im Norden an
« Antwort #29 am: 27. September 2007, 09:50:33 »
Es geht um die unmittelbare Auswirkung auf die Umwelt. Der Zusatz \"Bio\" täuscht hier häufig Umweltverträglichkeit vor. Es ist oft das Gegenteil der Fall oder es wird einseitig auf CO2 beschränkt. Bei \"Bio\" und \"erneuerbar\" muss man in der Zwischenzeit genau hinsehen, egal ob \"Bio\"-gas oder Holzheizung.

Die Feinstaubbelastung tendiert bei Erdgas gegen Null. Die sogenannten Holzheizungen belasten hier die Umwelt in der Zwischenzeit mehr als der Verkehr (siehe z.B. hier).

Auf welche Zeitspanne sich der Feinstaubausstoß bezieht ist doch irrelevant.
Gerade in den Wintermonaten mit seinen entsprechenden Wetterlagen ist die Gesundheit der Menschen besonders in den Ballungsgebieten enorm durch die Feinstaubauswirkungen belastet. Holzheizungen lassen sich im Kleinformat der Kanonenöfen und Einzelheizungen nicht oder nicht zuverlässig betreiben. Eine Einzelkontrolle ist kaum möglich. Außerdem wird nicht nur Holz verbrannt. Von billigen Braunkohlebriketts bis zum Abfallholz geht hier viel durch den Kamin.  Die Zahl der Öfen nimmt aufgrund der Verteuerung gerade bei Gas enorm zu. Das wird ein Problem werden, wenn da nicht bald gehandelt wird. Welche Plaketen werden dann hier wohl geklebt werden?  
Beim Auto funktioniert das ja schon nicht. X(

@Cremer, vor 25 Jahren gab es auch schon Ortssatzungen, die aus Umweltschutzgründen das Heizen mit festen oder flüssigen Brennstoffen verboten haben. Es hängt wohl von der jeweiligen Kommune ab. Heute wird die Umweltverträglichkeit mit CO2 verwechselt und selbst hier wird oft nicht einmal die Gesamtbilanz gemacht.

 

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