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Autor Thema: Dreister Missbrauch wirft Klimaschutz um Jahre zurück  (Gelesen 7386 mal)

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Dreister Missbrauch wirft Klimaschutz um Jahre zurück
« am: 24. August 2015, 23:18:44 »
http://www.welt.de/wirtschaft/article145595644/Dreister-Missbrauch-wirft-Klimaschutz-um-Jahre-zurueck.html#disqus_thread

... und irgendwann merkt auch der Letze, dass dieses ganze Getue um Klimawandel, Energiewende usw. nur dazu dient, mit Subventionen Vorteile zu erhaschen. Wie so oft zeigt auch dieses Beispiel, dass es immer wieder jemanden geben wird, der das System ausnutzt um zu profitieren, alle werden geschädigt, viele müssen die Rechnung begleichen.

Vernünftiger Klimaschutz funktioniert nicht durch Subvention und Handel, sondern durch Gesetzesvorgaben, die auf der gesamten Welt eingehalten werden müssen.

Gruß

NN

Offline bolli

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Re: Dreister Missbrauch wirft Klimaschutz um Jahre zurück
« Antwort #1 am: 25. August 2015, 08:00:27 »
Vernünftiger Klimaschutz funktioniert nicht durch Subvention und Handel, sondern durch Gesetzesvorgaben, die auf der gesamten Welt eingehalten werden müssen.
Da es nun mal keine Gesetze gibt, die weltweit erlassen werden können und selbst EU- oder UN-Vereinbarungen nicht in allen Ländern der Welt ratifiziert werden, sollten wir den Klimaschutz wohl einstellen und einfach weiter machen wie bisher ? Mit ein bisschen Glück trifft es uns ja nicht mehr sondern nur die Generation nach uns.  :(
Tolle Einstellung !  ::)

Offline Netznutzer

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Re: Dreister Missbrauch wirft Klimaschutz um Jahre zurück
« Antwort #2 am: 25. August 2015, 16:55:09 »
@ Bolli

Zitat
Da es nun mal keine Gesetze gibt, die weltweit erlassen werden können und selbst EU- oder UN-Vereinbarungen nicht in allen Ländern der Welt ratifiziert werden

Sehr wohl geht das!
Flugzeuge, Autos, Schiffe, Rasenmäher, Heizungen, und was immer Sie wollen, die hier gültige Umweltnormen nicht erfüllen, bekommen in Deutschland/EU/Europa-Betrieb/Einfuhr-Verbot. Flugzeuge dürfen nicht landen, Schiffe nicht in Häfen, LKW's nicht über Grenzen. Und dies gilt auch für Produkte, die nicht nach STANDARD hergestellt wurden. Es geht alles, wenn man es will. Europa kann ja sogar vorschreiben, wie eine Gurke gebogen zu sein hat! Ich garantiere, jeder Verbrennungmotor der Welt würde hier vorgeschriebene Normen erfüllen. In Umweltzonen geht's ja auch. Selbst Mindestlohn! Und auch umdeklarierte Glühbirnen haben EU-Verbot.

Wer von uns beiden hat hier die "TOLLE EINSTELLUNG"?. Ihre ist nur die Bequeme, Verbraucher für andere blechen zu lassen.

Aber erst mal klug daher schreiben. Somit ist der im Artikel beschriebene Weg nach Ihrer Meinung wohl der richtige?! Mit Ihnen geht's ja so richtig innovativ vorwärts. Aber wahrscheinlich habe ich mal wieder vergessen, dass die Umweltverschmutzung an Landesgrenzen halt macht.

Gruß

NN

Offline superhaase

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Re: Dreister Missbrauch wirft Klimaschutz um Jahre zurück
« Antwort #3 am: 26. August 2015, 07:56:55 »
Wie man auch hier wieder sieht, sind diese Zertifikate-Handelssysteme völlig untauglich.
Sie sind zumeist wirkungslos, weil die Regierungen ihre eigene Industrie protegieren und einen relativen Vorteil verschaffen wollen, indem sie von Anfang an zu viele Zertifikate beanspruchen und ausgeben. Dies ist insbesondere auch beim CO2-Zertifikatsystem der Fall.
Zudem eröffnen sie viele Missbrauchsmöglichkeiten, wie hier aufgezeigt.

Was hingegen wirklich funktioniert und einen Wandel in der Stromerzeugung hin zu erneuerbaren Energien bewirkt und somit Treibhausgase und andere Umweltverschmutzungen eingespart hat, ist das EEG.
Man sollte also diese ganzen sowieso wirkungslosen Zertifikat-Handelssysteme abschaffen und durch wirkungsvolle Gesetze wie das EEG oder in dem oben genannten Fall durch Verbote oder streng kontrollierte Entsorgungsvorschriften ersetzen.

Gelle, Netznutzer:
"Erfolgsstory EEG, nicht vergessen, immer dran denken!"  ;D
8) solar power rules

Offline bolli

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Re: Dreister Missbrauch wirft Klimaschutz um Jahre zurück
« Antwort #4 am: 26. August 2015, 10:47:13 »
@ Bolli

Zitat
Da es nun mal keine Gesetze gibt, die weltweit erlassen werden können und selbst EU- oder UN-Vereinbarungen nicht in allen Ländern der Welt ratifiziert werden

Sehr wohl geht das!
Flugzeuge, Autos, Schiffe, Rasenmäher, Heizungen, und was immer Sie wollen, die hier gültige Umweltnormen nicht erfüllen, bekommen in Deutschland/EU/Europa-Betrieb/Einfuhr-Verbot. Flugzeuge dürfen nicht landen, Schiffe nicht in Häfen, LKW's nicht über Grenzen. Und dies gilt auch für Produkte, die nicht nach STANDARD hergestellt wurden.
Bevor Sie lospoltern, sollten Sie in Ruhe überlegen, was Sie schreiben.
Zunächst habe ich an keine Stelle meines Textes erkennen lassen, dass ich diese Handlungsweise billige oder gar gut finde. Warum versuchen Sie mir zu unterstellen, dass dem so ist ?
Des weiteren geht es bei Ihren "weltweiten gesetzlichen Bestimmungen" genau um das Problem, welches aus dem Artikel zu entnehmen ist:
Zitat
Schuld daran ist nicht nur das Kyoto-Protokoll mit seinen geringen Reduktionszielen für Russland und die Ukraine, sondern auch lasche Kontrollen und schlechte Regeln des JI. Das zeigt das Beispiel von Halopolymer. Um Missbrauch zu verhindern, gibt es Richtlinien des UN- Klimasekretariats in Bonn. Sie berücksichtigen zum Beispiel historische Produktionslevel und deckeln den jährlich möglichen Ausstoß von Fluoroform.
Es nützt also nichts, Vorschriften zu erlassen und Ziele zu vereinbaren, wenn diese nicht VON ALLEN konsequent eingehalten UND KONTROLLIERT werden.
Und ja, bestimmte Dinge lassen sich in gewissem Rahmen durchsetzen (wenn alle dem zustimmen), jedoch liegen diese meist auf einem sehr niedrigen Level (es sind meist nur Einzelbeispiele wie die von Ihnen genannten, die oft sogar keine realen umweltpolitischen sondern vorrangig wirtschaftliche Interessen haben). Geht es ans Eingemachte, knicken eine ganze Reihe Staaten um wie das Korn im Wind, und das aus den unterschiedlichsten Gründen.
Insofern sollten Sie sich da keinen Illusionen hingeben. bevor selbst in Europa bezgl. Klimawandel alle an einem Strang ziehen, wird noch viel Wasser den Rhein runter fließen (ich erinnere an die Diskussionen bezgl. der Kohle, wo Polen massiv geblockt hat und selbst unser Wirtschaftsminister ist doch vor der Lobby eingeknickt und wälzt die Kosten der Abschaltung der klimaschädlichen Kohlekraftwerke, die nicht mehr benötigt  werden, auf uns Verbraucher ab, indem er den Kraftwerksbetreibern für die Abschaltung ihrer bereits abgeschriebenen Kraftwerke auch noch Prämien zahlt, die auf unsere Kosten gehen.

Auch wenn @superhaase bei seiner "Erfolgsstory EEG" immer ein wenig euphorisch wirkt, die Ansätze sind die richtigen. Nur leider schafft man es selbst in unserem eigenen Land nicht, sich bestimmten Lobbygruppen entgegen zu stemmen (wie viel weniger wird das in deutlich ärmeren Ländern gelingen). Insofern sind natürlich Korrekturen am EEG nötig, aber die Richtung sehe ich als grundsätzlich richtig an.

Und wenn selbst ganze Staaten am Missbrauchssystem beteiligt sind, muss man halt überlegen, wie man dieses Eindämmen kann. Da helfen wohl weniger weitere neue Gesetze sondern z.B. Streichung von großen Teilen der Subventionen für dieses Land, wenn es denn nachgewiesen wird.

Und um auch das klar zu sagen: ich bin auch ein Gegner von großen Subventionen, egal in welcher Richtung. Solche Zahlungen, die sich nicht durch die vorhandenen Gegebenheiten begründen lassen sondern künstliche Nachfragen erzeugen, rufen immer wieder Menschen hervor, die als Profiteure dieser "Geldverschiebebahnhöfe" hervorgehen möchten und dieses auch schaffen.

 

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