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Autor Thema: Spanien schafft Einspeisevergütung ab  (Gelesen 9965 mal)

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Offline Netznutzer

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Spanien schafft Einspeisevergütung ab
« am: 16. Juli 2013, 15:38:44 »

Offline Stromfraß

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Re: Spanien schafft Einspeisevergütung ab
« Antwort #1 am: 16. Juli 2013, 17:03:08 »
Naja, guter Tag für wen?
Ich denke, soweit wird es in Deutschland nicht kommen.
Nicht, dass ich allzuviel Vertrauen in die Politik hätte, aber soweit gehen würde man dann doch nicht.
Man darf nicht vergessen, dass Spanien tatsächlich in einer ernsten Krise steckt, von der wir (noch?) weit entfernt sind.

Offline Netznutzer

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Re: Spanien schafft Einspeisevergütung ab
« Antwort #2 am: 16. Juli 2013, 19:47:54 »
@ sgtromfraß

Stattdessen erhalten alle im Betrieb stehenden regenerativen Anlagen künftig nur noch eine „angemessene Rendite“ von derzeit 7,5 Prozent vor Steuern. ...dass diese Jahresrendite auf Lebenszeit berechnet wird...

Zu wenig?

Ich denke, ein guter Tag für alle Spanier. Die machen immerhin etwas.

Gruß

NN

Offline userD0005

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Re: Spanien schafft Einspeisevergütung ab
« Antwort #3 am: 16. Juli 2013, 20:00:45 »
ich frag mich, ob sich ein Energieversorger/Betreiber konventioneller Kraftwerke mit 7,5% bezogen auf was auch immer vor Steuern begnügen würde. Ich glaube, nein ich weis aus sicherer Quelle das dem nicht so ist.

Auch Netzbetreiber in D bekommen eine wesentlich höhere Rendite die natürlich staatlich garantiert ist.

Warum sich der User NN so über diese Nachricht freut bleibt allein sein Geheimnis.
Hauptsache die EE bekommen eins auf den Deckel... Dann ist die Welt schön.
Zumindest für einige.

Offline PLUS

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Re: Spanien schafft Einspeisevergütung ab
« Antwort #4 am: 16. Juli 2013, 20:11:14 »
Stattdessen erhalten alle im Betrieb stehenden regenerativen Anlagen künftig nur noch eine „angemessene Rendite“ von derzeit 7,5 Prozent vor Steuern. ...dass diese Jahresrendite auf Lebenszeit berechnet wird...

Zu wenig?
Ich denke, ein guter Tag für alle Spanier. Die machen immerhin etwas.

Nein, das reicht und ja ein guter Tag für die Spanier.
Zitat
Die Entscheidung darüber, ob die „vernünftige Rentabilität” ab Beginn der Einspeisung oder erst ab Verabschiedung des vorliegenden Gesetzes zu berechnen sein wird, steht noch aus. Ihre Höhe soll 3 Prozent über spanischen Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren liegen, also derzeit bei ca. 7,5 Prozent. „Erst wenn die Durchführungsgesetze vorliegen, lässt sich sagen, wie gravierend die Reformen sein werden und ob sie rückwirkend gelten”, betont Partner und Rechtsanwalt Christoph Himmelskamp von Rödl & Partner Barcelona. „Schon jetzt ist klar, dass sich Anlagenbetreiber und Fondsgesellschaften, die mit Renditen von 10 bis teilweise 25 Prozent kalkuliert haben, auf tiefe Einschnitte gefasst machen müssen.”

aus der Pressemitteilung Rödl & Partner

Das wäre dann gemessen an deutschen Verhältnissen eine Rendite vor Steuern von ca. 4,4 %. Aber das wird wohl nichts mehr vor der Bundestagswahl. Man kann ja mal diejenigen fragen, die gewählt werden möchten, was sie nach der Wahl gedenken zu tun. Was sie dann nach der Wahl wirklich tun weiß nur der große Zampano?   ;)

Offline Netznutzer

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Re: Spanien schafft Einspeisevergütung ab
« Antwort #5 am: 16. Juli 2013, 20:18:16 »
Ja, das pitti....

1. In D wären konventionelle Kraftwerkebetreiber über 7,5 % Rendite mehr als glücklich.
2. Was hat ein deutscher Netzbetreiber mit spanischer EEG Einspeisevergütung zu tun?
3. Deutschen EEG-Einspeisern langen 7,5% schon lange nicht, dass hat das pitti uns ja lang und breit vorgerechnet.
4. Wo habe ich mich gefreut?
5. Auch wenn's schwer fällt, erst denken, dann schreiben, und nicht so viel über andere spekulieren.

Gruß

NN

Offline userD0005

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Re: Spanien schafft Einspeisevergütung ab
« Antwort #6 am: 16. Juli 2013, 22:07:07 »
Ja, das pitti....

1. In D wären konventionelle Kraftwerkebetreiber über 7,5 % Rendite mehr als glücklich.
2. Was hat ein deutscher Netzbetreiber mit spanischer EEG Einspeisevergütung zu tun?
3. Deutschen EEG-Einspeisern langen 7,5% schon lange nicht, dass hat das pitti uns ja lang und breit vorgerechnet.
4. Wo habe ich mich gefreut?
5. Auch wenn's schwer fällt, erst denken, dann schreiben, und nicht so viel über andere spekulieren.

Gruß

NN

Jawoll NN,  Käpt'n Niveau wir sinken.




Offline Stromfraß

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Re: Spanien schafft Einspeisevergütung ab
« Antwort #7 am: 17. Juli 2013, 08:01:59 »
Ehe jemand hier schreibt, sollte er sich die von PLUS genannte Pressemitteilung zu Gemüte ziehen und zwar gründlich!
Da lösen sich einige Spekulationen von selbst auf.
Was mir gefällt:
Zitat
Stattdessen sollen die Betreiber von Solar-, Windkraft- und Biomasseanlagen eine Zuzahlung zu den Strommarktpreisen und eine Investitionszulage erhalten, die eine „vernünftige Rentabilität” garantiert.
Offensichtlich hat man erkannt, dass die in den "königlichen Dekreten" von 2007 und 2008 zugesagten Renditen von 10 - 25% nicht mehr haltbar sind.
Was mir nicht gefällt ist der radikale Bruch des Vertrauensschutzes, was wohl noch zu Klagen führen wird:
Zitat
„Wenn man bedenkt, dass Photovoltaikanlagen aus den Jahren 2007 und 2008 etwa 460 Euro pro Megawattstunde als gesicherten Tarif erhalten haben, die Marktpreise sich in Spanien im April aber bei 18,7  Euro pro Megawattstunde eingependelt haben, kann man sich vorstellen, dass die Kürzungen für die Anlagenbetreiber drastisch ausfallen dürften”, erklärt Abegg. „Auf spanische und internationale Banken, die geschätzte 22 Mrd. Euro Fremdkapital in den Erneuerbare Energien-Sektor in Spanien investiert haben, dürften Kreditausfälle zukommen.” Bereits jetzt haben internationale Fonds Schiedsgerichtsklagen gegen den spanischen Staat wegen Verletzung internationaler Investitionsschutzvereinbarungen angekündigt. „Die neuen Regelungen dürften eine Klagewelle auslösen. Im Dialog mit dem Energiesektor hätte man hier sicher zu für alle Seiten besseren, einvernehmlichen Lösungen kommen können.”

Ein solch rigoroses Vorgehen kann ich mir in Deutschland nicht vorstellen, aber passieren muss was!

Offline Didakt

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Re: Spanien schafft Einspeisevergütung ab
« Antwort #8 am: 17. Juli 2013, 10:43:03 »
von Stromfraß:
Zitat
Ein solch rigoroses Vorgehen kann ich mir in Deutschland nicht vorstellen, aber passieren muss was!

Vorstellbar ist alles und muss es auch sein. Wie wollen Sie diese ausufernden Subventionen hier zu Lande denn in den Griff bekommen? Was spricht also dagegen, nach Ablauf der Amortisationszeit der fraglichen Objekte einen rigorosen Schnitt zu realisieren und die Vergütungen zu kappen? Der nicht privilegierte Verbraucher hätte sicher nichts dagegen einzuwenden. Die einfachen Sparer in D haben inzwischen durch die EURO-Finanzkrise Zinsverluste in Höhe von 600 Mrd. in den Schornstein schreiben müssen. Wo bleibt denn der Bestandsschutz für diese Anleger? >:(

Offline Stromfraß

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Re: Spanien schafft Einspeisevergütung ab
« Antwort #9 am: 17. Juli 2013, 11:44:28 »
Vorstellbar ist alles! Richtig, aber ich hatte ja meine Meinung geäußert.
Ausufernde Subventionen stoppen? Wer sollte das tun? Das schafft weder die jetzige Regierung, noch Rot-Grün oder eine große Koalition. Der Hauptgrund dürfte sein, dass sie es allesamt nicht wollen. Sie haben doch alle ihren Anteil an dieser ausgeuferten Subventionspolitik!
Und was heißt: "nach Ablauf der Amortitationszeit"? Die Einspeisevergütung ist staatlich für 20 Jahre garantiert!
Übrigens sind dies auch die Spareinlagen bei der Bank, zumindest in Höhe bis 100.000 €.
Es würde auch niemand begeistern, wenn es nun heißen würde: genug Zinsen eingesackt und nun ist Schluss mit lustig.
Ich denke, mit Streichen oder Kürzen der Einspeisevergütung, das wird nichts.
Was ich mir aber vorstellen könnte, dass man auch die Nutznießer dieser Subventionspolitik angemessen an den Zielen der Energiewende beteiligt. Da geht es nicht nur um Strom!

Ansonsten ist mir der Zusammenhang mit der Euro-Finanzkrise nicht klar.
Es sagt mir eigentlich nur, wie hoch die Spareinlagen insgesamt sind, wenn die Zinsverluste (2%?) 600 Mrd. sein sollen. Und ob das immer der "einfache Sparer" ist?

Offline PLUS

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Re: Spanien schafft Einspeisevergütung ab
« Antwort #10 am: 17. Juli 2013, 14:32:06 »
Und was heißt: "nach Ablauf der Amortitationszeit"? Die Einspeisevergütung ist staatlich für 20 Jahre garantiert! Übrigens sind dies auch die Spareinlagen bei der Bank, zumindest in Höhe bis 100.000 €. Es würde auch niemand begeistern, wenn es nun heißen würde: genug Zinsen eingesackt und nun ist Schluss mit lustig.

Ansonsten ist mir der Zusammenhang mit der Euro-Finanzkrise nicht klar.
Es sagt mir eigentlich nur, wie hoch die Spareinlagen insgesamt sind, wenn die Zinsverluste (2%?) 600 Mrd. sein sollen. Und ob das immer der "einfache Sparer" ist?
@stromfraß, was schreiben Sie denn immer für einen Sermon?! Da wird der Hund in der Pfanne verrückt. Ihnen ist vieles nicht klar, das ist offensichtlich.

Sie können ja nicht einmal zwischen Anlage und Rendite unterscheiden. Was Sie da als Garantie der Spareinlagen vergleichen ist keine Ertragsgarantie. Die Spareinlagen erfahren zur Zeit eine schleichende Enteignung, weil die Minizinsen weder Inflation noch die vom Staat kassierten Steuern decken. Das trifft nicht nur die klassischen Spareinlagen der Kleinsparer, sondern z.B. auch die Altersversorgung. Machen Sie sich mal schlau bevor Sie hier schreiben. z.B. Schleichende Enteignung der Sparer

Außerdem hat die Kanzlerin auch gesagt, der Schuldenschnitt der griechischen Eurostaatanleihen sei freiwillig und nur für institutionelle Anleger relevant. Zwangsenteignet wurden dann die Kleinanleger. Sie hatten den Versprechungen der Europolitiker vertraut. Die Anleihen wurden als mündelsicher verkauft. Banken mussten für die "sicheren" Staatsanleihen keinen Cent Eigenkapital hinterlegen. Banken und Versicherungen haben selbst kräftig gekauft. Anleihebedingungen wurden nachträglich geändert und selbst bilaterale Verträge missachtet.  Die Griechen haben das vollzogen was verlangt wurde (gerade auch von Deutschland!), damit die Milliarden weiter fließen. Sie werden das weiter tun.  Für die Zinsen hat der deutsche Staat aber immer gerne die Steuern einkassiert, von den mit verursachten und verschuldeten Verlusten will er nichts wissen.
Soviel zu den Versprechungen oder zur Rechtsstaatlichkeit in Europa.

Banken haben Probleme, weil Schuldner ihre Kredite nicht bedienen, weder Zinsen noch Rückzahlung! Gerade Eurostaaten sind da an vorderster Front dabei. Sie machen vor wie Europa nie werden sollte. Ein rechtsstaatliches Europa für die Menschen, nicht für Geschäftemacher und Betrüger. Dann sind wieder die Banken schuld. Eine tolle Ablenkung der Politik vor dem eigenen Versagen. Verschwenden, Schulden machen, Tarnen, Täuschen und dann Schnitt, so zeigt sich das Europa von heute.

Verträge sind einzuhalten! Verträge und Zusagen zu brechen ist nicht rechtsstaatlich. Es ist aber auch nicht rechtsstaatlich unkalkulierbare Verträge zu Lasten unbeteiligter Dritter abzuschließen. Hier hat der Staat ebenfalls die Schuld und die Verpflichtungen müssen aus Steuermitteln gedeckt werden, wenn die Rechtsstaatlichkeit nicht vollends den Bach runter gehen soll.

PS CDU Wahlplakat von 1999 – danach ist die Eurokrise eine Illusion?!
« Letzte Änderung: 17. Juli 2013, 14:55:33 von PLUS »

Offline Stromfraß

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Re: Spanien schafft Einspeisevergütung ab
« Antwort #11 am: 17. Juli 2013, 14:58:13 »
@PLUS: ich wollte hier keinen Rundumschlag mit der Euro-Krise veranstalten. Ich denke, da sind wir ganz nah beieinander. Dieses Desaster, was da angerichtet wurde, hätte nie und nimmer passieren dürfen!
Worum es mir ging, der Vergleich von Äpfeln mit Birnen.
Die Höhe der Einspeisevergütung ist staatlich festgelegt und ebenfalls die Zeitdauer.
Die Zinsen, die die Bank zahlt, ist in erster Linie Sache der jeweiligen Bank.
Nur die Geldanlagen selbst sind gesichert.

 

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