Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen  (Gelesen 73189 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Energiesparer51

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 929
  • Karma: +4/-0
TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #30 am: 12. Dezember 2011, 13:29:30 »
Zitat
Original von PLUS

Zu einem funktionierenden Wettbewerb gehören selbstverständlich auch unterschiedliche Angebote. Bei der Gas- und Stromversorgung auch Festpreise, befristete Verträge, auch Pakete und unterschiedliche Zahlungsweisen, z.B. neben Abschlags- auch Vorauszahlungen.


Und bei Vorauszahlungen gehört es dann halt zum Risiko, dass im Falle einer Insolvenz trotz Zahlung keine Ware geliefert wird. Das wäre beim Autohändler auch so und ist auch da schon passiert. Hier sehe ich auch noch nicht das eigentliche Problem der in die Falle getappten Teldafax-Kunden.

Was gar nicht angehen dürfte und wo der einzelne Kunde auch nicht auf sich allein gestellt bleiben dürfte, sind die Versuche des Insolvenzverwalters über ein Inkassobüro angebliche Forderungen einzutreiben, die nicht auf einer korrekten Schlussabrechnung der gelieferten Energie beruhen und geleistete Zahlungen nicht angerechnet werden.
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline PLUS

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 3.319
  • Karma: +6/-6
TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #31 am: 12. Dezember 2011, 14:33:07 »
Zitat
Original von Energiesparer51
Und bei Vorauszahlungen gehört es dann halt zum Risiko, dass im Falle einer Insolvenz trotz Zahlung keine Ware geliefert wird. Das wäre beim Autohändler auch so und ist auch da schon passiert. Hier sehe ich auch noch nicht das eigentliche Problem der in die Falle getappten Teldafax-Kunden.

Was gar nicht angehen dürfte und wo der einzelne Kunde auch nicht auf sich allein gestellt bleiben dürfte, sind die Versuche des Insolvenzverwalters über ein Inkassobüro angebliche Forderungen einzutreiben, die nicht auf einer korrekten Schlussabrechnung der gelieferten Energie beruhen und geleistete Zahlungen nicht angerechnet werden.
    @nein, die Insolvenz eines Strom- und Gasversorgers gehört im Bereich der Daseinsvorsorge halt gerade nicht zum akzeptablen Risiko und ein Autohändler gehört noch nicht zu diesem Bereich!

    Warum hat denn der Gesetzgeber zum Beispiel dafür Sorge getragen, dass sowohl die Anwartschaften als auch laufende Rentenzahlungen aus einer Altersversorgung im Falle der Insolvenz gesichert sind?  Oder ist das überflüssig und im Falle des Falles hat der Rentenempfänger halt Pech gehabt, er hat halt dem Falschen sein Geld gegeben. Als
\"Blauäugiger\" ist er halt auf \"Nepper Schlepper und Bauernfänger\" hereingefallen!?

Bei der Energieversorgung besteht hier noch ein gewaltiges Defizit. Was den Insolvenzverwalter angeht, er geht hier nur seiner Pflicht unter den vom Gesetzgeber vorgegebenen Bedingungen nach und die sind halt  gerade in diesem Falle aus Verbrauchersicht sehr \"bescheiden\".  Gäbe es eine Insolvenzsicherung, wäre das keine Angelegenheit der einzelnen Verbraucher. Wer die Verbraucher nicht alleine lassen will, muss genau hier die Bedingungen (Gesetze - Verordnungen) ändern![/list]

Offline bolli

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 2.396
  • Karma: +23/-11
TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #32 am: 12. Dezember 2011, 14:49:51 »
Zitat
Original von PLUS
Ich bin für fairen Wettbewerb und für Verbraucherschutz. Insolvenzsicherung gibt es in vielen relevanten Bereichen der Daseinsvorsorge. Z.B. bei der betrieblichen Altersvorsorge oder der Altersteilzeit um noch ein Bespiel zu nennen. Das ist in einer soziale Marktwirtschaft eigentlich eine unverzichtbare Selbstverständlichkeit!
Man sollte aber nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Bei der Daseinsvorsorge haben Sie gar keine andere Chance, als heute Geld einzuzahlen, welches Sie erst in vielen Jahren zurück erhalten. Dazwischen liegt keine Leistung und es gibt auch keine Alternativen, da das Geld in der Zwischenzeit ja eben nicht zur Verfügung steht sondern \"arbeitet\".
Das sieht bei der Energieversorgung anders aus. Da haben Sie die Auswahl zwischen der Zahlung \"Zug um Zug\" (auch wenn das rechtlich möglicherweise anders aussieht),  wo Sie eben keinen so großen finanziellen Anreiz haben, über Zwischenzahlungen (z.B. Quartalsweise) bis hin zur kompletten Vorauszahlung eines Jahresbetrages. Da der Versorger bei dieser Variante fast kein Ausfallrisiko hat, kann er natürlich auch Vorteile an den Verbraucher weitergeben. Aber das hierbei der Vorteil nicht ein Drittel bis zur Hälfte des Erlöses sein kann, sollte jeden halbwegs denkenden Menschen klar sein.

Das man im Reiserecht diese Insolvenzabsicherung eingezogen hat, hat ebenfalls mit der Besonderheit dort zu tun, dass dort gewisse Zahlungen sofort mit Reiseabschluss und nicht erst zu Reiseantritt fällig werden. Das gilt auch für die Reiseanbieter. Und da in so einer Kette ja nur einer mit Insolvenz auszufallen braucht und dann das Geld weg ist, sah man sich zu dieser Maßnahme genötigt, da die Fälle der Insolvenzen extrem zugenommen haben.
Aber das ist nicht die Situation auf dem Energiesektor und somit sehe ich auch keinen Ansatzpunkt für eine Insolvenzabsicherung, zumal auch diese natürlich nicht kostenlos zu haben ist. Wenn eine solche Absicherung kommen würde, würde natürlich niemand mehr die monatliche Zahlung zu höherem Preis nehmen und (fast) alle würden die Vorauszahlung mit erheblichen Abschlägen wählen. Auf der anderen Seite würden die Preise dort hoch gehen, da man ja zusätzliche Kosten einrechnen muss und außerdem der Markt ja auch mehr hergibt (was die früheren hohen Zahlungen der Monatskunden ja bewiesen haben). Warum soll man da günstiger anbieten. Und das ist dann auch kein Wettbewerb mehr. Das ist dann wie ander Tankstelle. Heute erhöht der als erstes und der andere zieht nach und morgen geht\'s anders herum. Aber natürlich ohne Absprach, die ist ja nicht erlaubt.  :D

Zitat
Original von Energiesparer51
Was gar nicht angehen dürfte und wo der einzelne Kunde auch nicht auf sich allein gestellt bleiben dürfte, sind die Versuche des Insolvenzverwalters über ein Inkassobüro angebliche Forderungen einzutreiben, die nicht auf einer korrekten Schlussabrechnung der gelieferten Energie beruhen und geleistete Zahlungen nicht angerechnet werden.
Das Problem bei den Forderungen des Insolvenzverwalters ist doch wohl eher, wenn ich es richtig verstanden habe, dass innerhalb des Firmengeflechtes \"Teldafax\" mit Verträgen und Forderungsabtretungen \"geschoben\" wurde und nun unklar ist, inwiefern was zulässig war/ist.
Hier ist natürlich klar zu sagen, dass sichergestellt sein muss, dass dem Verbraucher durch solche Transaktionen kein Nachteil entstehen darf, zumal, wenn er von Ihnen noch nicht mal Kenntnis hat. Sollte sich hier herausstellen, dass das bisher rechtlich so möglich war und die Forderungen des Insolvenzverwalters insofern berechtigt wären, gehörte hier natürlich umgehend ein Riegel vorgeschoben. Rückwirkend wird man da sowieso nichts mehr hinbekommen.

Offline PLUS

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 3.319
  • Karma: +6/-6
TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #33 am: 12. Dezember 2011, 15:02:11 »
Zitat
Original von bolli
Wenn eine solche Absicherung kommen würde, würde natürlich niemand mehr die monatliche Zahlung zu höherem Preis nehmen und (fast) alle würden die Vorauszahlung mit erheblichen Abschlägen wählen.
    @bolli, sind Sie jetzt nicht gerade dabei einen Apfel-Birnenbrei zu servieren?  ;)

    Eine
solche Absicherung, sichert dann solche Vorauskassetarife ab und belastet diese. Ob andere Tarife bei einer Insolvenz völlig ohne Schaden davonkommen ist eine andere Frage.  Selbstverständlich ist eine Belastung dann dem Risiko anzumessen. Um beim Autobeispiel zu bleiben, da gibt es ja auch keinen einheitlichen Kaskobeitrag.

Ich bleibe dabei, eine Insolvenzsicherung bei der Strom- und Gasversorgung ist überfällig. Gäbe es eine solche, hätte sich der Insolvenzverwalter lediglich damit auseinanderzusetzen. [/list]

Offline Energiesparer51

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 929
  • Karma: +4/-0
TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #34 am: 12. Dezember 2011, 16:50:13 »
Zitat
Original von PLUS
 die Insolvenz eines Strom- und Gasversorgers gehört im Bereich der Daseinsvorsorge halt gerade nicht zum akzeptablen Risiko und ein Autohändler gehört noch nicht zu diesem Bereich!

[/list]

Deshalb ist ja auch sichergestellt, dass das Insolvenzopfer weiterhin Strom erhält, wenn auch zunächst durch den Grundversorger.

Die Höhe des finanziellen Risikos kann durch geeingete Tarifwahl ja durchaus gesteuert werden und ist bei nicht abgesicherter Vorauszahlung einer Jahresmenge sicher größer als bei monatlichen Abschlägen. Sonst neigt der Deutsche doch dazu, alles zu versichern, aber bei Billigstrom gibt man mal schnell Tausend Euro an einen bekanntermaßen zwielichtigen Stromhändler, der schon nach Telekommunikationsanbieter klingt und da auch schon mal \'ne Insolvenz hingelegt hat. Vielleicht hätte teldafax noch Insolvenzausfallversicherungen dazu verkaufen sollen. Da hätte man doch sicher auch noch \'ne Mark bei machen können. Die Versicherung wäre natürlich ein eigenes Tochterunternehmen, das dann auch Insolvenz anmelden muss.  :D
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline PLUS

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 3.319
  • Karma: +6/-6
TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #35 am: 12. Dezember 2011, 17:52:02 »
Zitat
Original von Energiesparer51
..Sonst neigt der Deutsche doch dazu, alles zu versichern, aber bei Billigstrom gibt man mal schnell Tausend Euro an einen bekanntermaßen zwielichtigen Stromhändler, der schon nach Telekommunikationsanbieter klingt und da auch schon mal \'ne Insolvenz hingelegt hat. Vielleicht hätte teldafax noch Insolvenzausfallversicherungen dazu verkaufen sollen. Da hätte man doch sicher auch noch \'ne Mark bei machen können. Die Versicherung wäre natürlich ein eigenes Tochterunternehmen, das dann auch Insolvenz anmelden muss.  :D
    @Energiesparer51, was soll das jetzt sein? Ein ernsthafter Beitrag zur Sache! Das ist doch kein Blödelforum! X(

Es könnte noch mehr \"eingezogen\" werden:

Laut Süddeutsche ist der Fall mit rund 750 000 (\"lauter Blauäugige\"(?)) nach der Anzahl der Gläubiger die größte Insolvenz der deutschen Wirtschaftsgeschichte. In den kommenden Tagen könnte ein weiterer Rekord hinzukommen: Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung steht dem (auch \"blauäugigen\"(?)) Bundesfinanzministerium eine Zahlungsrückforderung in Höhe von bis zu 100 Millionen Euro ins Haus. Der Insolvenzverwalter könnte vom Bund die Stromsteuer der vergangenen zwei Jahre zurückfordern. Die Gläubigerschutzvereinigung Deutschland schätzt, dass ein finanzieller Schaden von etwa einer halben Milliarde Euro entstanden ist.[/list]

Offline Energiesparer51

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 929
  • Karma: +4/-0
TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #36 am: 12. Dezember 2011, 20:47:21 »
Zitat
Original von PLUS


Laut Süddeutsche ist der Fall mit rund 750 000 (\"lauter Blauäugige\"(?)) der Anzahl der Gläubiger

Es sind ja nicht alle Gläubiger Stromkunden gewesen.

Sorry, aber dass das nicht gutgehen kann war vorauszusehen. Es war bekannt, dass der Strom unter Einkaufspreis verkauft wurde. Es war auch bekannt, dass Rechnungen schon lange nur durch stetigen Kundenzuwachs in Verbindung mit Vorauskasse beglichen werden konnten.

Das hat auch ein Teil der Kunden gewusst und sie sind das Risiko bewusst eingegangen. Andere waren sicher auch nur zu naiv.

Auch die Käufer von Lehman waren blauäugig und nicht von geringer Zahl. Die große Zahl ist also kein Garant für besoners kluge Entscheidungen.

ich verweise auf den ältesten Beitrag zu Teldafax in diesem Forum:
TeldaFax  - Neuer Stern am Versorgerhimmel?

Zitat
Original von Evitel2004
Zitat
Original von ElCattivo
Wer billig kauft, zahlt manchmal doppelt

und hier zur VZ Sachsen: http://www.vzs.de/UNIQ119964206900833/link371871A.html
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline kamaraba

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 1.017
  • Karma: +0/-0
  • Geschlecht: Männlich
    • http://www.faire-energiepreise.de
TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #37 am: 12. Dezember 2011, 20:53:20 »
@PLUS
Zitat
Nein @kamaraba und @bolli, diese Verbraucherbeschimpfung der TeldaFax-Kunden ist nicht gerechtfertigt. Es ist auch nicht richtig, Vorauskassetarife generell abzulehen. Es sind nicht die Tarife, es ist der Verbraucherschutz der hier versagt hat.
Ich verwahre mich gegen das Wort \"Verbraucherbeschimpfung\". Die findet von mir und @bolli keinesfalls statt. Es ist, wie es ist, nicht nur bei TelDaFax mit Strom unter Einstandspreis, sondern auch bei exorbitanten Renditen im Finanzbereich. Wer billig kauft, kauft zweimal. Das Reiserecht mit seiner Insolvenzversicherung taugt im Energiebereich überhaupt nichts. Pauschalreisen werden üblicherweise im voraus bezahlt und nur da macht es Sinn. Diese (unnötige) Versicherung macht den Strom nur noch teurer. Wenn, dann sollte für Vorauskasse-Tarife jeder eine Insolvenzversicherung selbst abschließen und bezahlen und nicht die Allgemeinheit damit belasten.
Gruss aus der EnBW-Hauptstadt Karlsruhe
www.Faire-Energiepreise.de

Offline Energiesparer51

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 929
  • Karma: +4/-0
TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #38 am: 12. Dezember 2011, 21:17:18 »
hierzu auch:

http://de.reclablog.com/2011/06/04/teldafax-vs-reclabox-2011/

Zitat:\"Was ReclaBox-Nutzer schon im Sommer 2008 in einigen Kommentaren vermuteten, dass hinter TelDaFax ein auf Betrug angelegtes System steckte, fand jetzt durch gut recherchierte Presseberichte seine Bestätigung. Der Spiritus Rector und Hauptaktionär von TelDaFax, der verurteilte Anlagebetrüger Micheal Josten, plante seinen Coup noch in der Haft.

Unverständlich bleibt, warum Aufsichtsbehörden und Preisvergleichsportale solange mitgespielt haben. Die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen, wurde ab August 2008 und danach immer und immer wieder von unseren Usern über den damals vermuteten Betrug informiert. Eine erkennbare Reaktion blieb leider aus.\"

hier:
http://www.derwesten.de/wirtschaft/stromanbieter-teldafax-droht-die-pleite-id3855784.html

ist doch zu beobachten, dass viele Diskutanten die Wahrheit bewusst ausblenden wollten. Also wohl auch ein Selbstbetrug.
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline PLUS

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 3.319
  • Karma: +6/-6
TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #39 am: 13. Dezember 2011, 12:19:27 »
Zitat
Original von kamaraba
Ich verwahre mich gegen das Wort \"Verbraucherbeschimpfung\". Die findet von mir und @bolli keinesfalls statt. Es ist, wie es ist, nicht nur bei TelDaFax mit Strom unter Einstandspreis, sondern auch bei exorbitanten Renditen im Finanzbereich. Wer billig kauft, kauft zweimal. Das Reiserecht mit seiner Insolvenzversicherung taugt im Energiebereich überhaupt nichts. Pauschalreisen werden üblicherweise im voraus bezahlt und nur da macht es Sinn. Diese (unnötige) Versicherung macht den Strom nur noch teurer. Wenn, dann sollte für Vorauskasse-Tarife jeder eine Insolvenzversicherung selbst abschließen und bezahlen und nicht die Allgemeinheit damit belasten.
    @kamaraba, tut mir leid, aber ich bleibe dabei. Es ist eine Verbraucherbeschimpfung und sie wird gleich noch auf den Finanzbereich erweitert. Ich verwahre mich gegen die Darstellung von Staatsanleihekäufern als geile Renditejäger und Verbraucherschutz macht generell Sinn, nicht nur bei Pauschalreisen!


Aktuell typisch Ihr von der politischen Propaganda übernommene Hinweis auf \"exorbitante Renditen im Finanzbereich\" um von den eigentlichen Verantwortlichen in der Politik abzulenken. Das ist den Verantwortlich wirklich gut gelungen, wenn selbst die Nutzer eines Verbraucherforums darauf hereinfallen. Genau das ist das falsche Spiel auf die Bürger und Verbraucher immer wieder hereinfallen, daher gehe ich jetzt genau auf diesen Vorwurf etwas ausführlicher ein:

Staatsanleihen waren einmal mündelsicher und bei einer verantwortlichen Anlage geradezu gefordert. Der Staat kassiert dann jahrelang Steuern von Zinsen, die aus der Substanz bezahlt werden. Das Geld ist weg, Pech gehabt, wer gibt sein Geld auch so unseriösen Schuldnern! So ähnlich auch Steinbrück, der keine Staatsanleihen kaufen würde, wie er auf eine Frage geantwortet hat. Da steht er vermutlich aktuell nicht alleine. Herr Steinbrück sollte sagen, wie er sich das konkret in Zukunft vorstellt. Es interessiert nicht, ob er jetzt selbst keine mehr kaufen würde. Wenn keiner mehr Staatsanleihen kauft, was ist dann? Wer ist verantwortlich für die Misere und wo bleibt die Staatshaftung?

Die Politik kann sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Wer hat denn die Kriterien der Euro-Stabilität gebrochen? Doch fast alle beteiligten Staaten, darunter auch Deutschland! An der aktuellen Krise ist die Politik schuld, nicht die Banken und die anderen Gläubiger, darunter auch Private und ihr Angespartes für Altersversorgung bei Versicherungen etc. pp.. Insofern sind die Aktionen gegen die Banken zum Teil großes Ablenkungsmanöver von der eigenen Verantwortung. Mancher Politiker, offensichtlich auch Herr Steinbrück, sieht das bei den Staatsanleihegläubigern so wie Bankier Fürstenberg bei den Aktionären:

\"Die Aktionäre sind dumm und frech, dumm, weil sie ihr Geld geben, und frech, weil sie noch eine Dividende verlangen.\"

Schuldenschnitt? Ja, der ist wohl unverzichtbar. Aber selbstverständlich in Wahrnehmung der Verantwortung zu Lasten der Euro-Staaten! Banken müssen so nicht gerettet werden! Warum wird das gesteuert propagiert und diskutiert? Doch nur, weil Staatsanleihen nicht ordentlich getilgt werden sollen! Das ist fortgesetztes Täuschen der Politik um vor der eigenen Verantwortung abzulenken? Hätte man die \"sicheren\" Anleihen (... mündelsicher, kein Cent Eigenkapital wird dafür gefordert!) sofort garantiert, hätte der Spekulationsspuk nicht begonnen.

Man haftet unabhängig davon, wie man Griechenland wieder auf die Beine hilft. Man hat den Griechen die Verschuldung mit dem Euro erst ermöglicht. Auch griechische Anleihen wurden so mit A bewertet und von den Banken zum Kauf empfohlen, die auch selbst kräftig gekauft haben. Es gibt auch noch private Gläubiger, was Politiker gerne vergessen! Wer Mitte 2005 nominal 100 Euro der 2014 fälligen 4,5 % Anleihe gekauft hat, mußte dafür rund 108 Euro bezahlen. Es gab keine übermässigen Renditen! Oder soll man NRW-Anleihen nach den gemachten Erfahrungen jetzt auch nicht mehr kaufen?

Der Eintritt Griechenlands in die Eurozone und die Prüfung der Kriterien war doch nicht die Angelegenheit von privaten Anlegern. Die Erfüllung der Kriterien wurde bestätigt. Es wurden keine Unregelmässigkeiten festgestellt. Der private Anleger muss sich auf den Staat und dessen Verantwortung noch verlassen können.

Hier wurde getarnt und getäuscht und die Prüfung war mangelhaft. Verantwortlich ist auch Deutschland und hat zu haften. Man kann nur jedem geschädigten Gläubiger empfehlen die Staatshaftung in Anspruch zu nehmen und alle gegebenen Mittel zu nutzen. Wer seine Schulden nicht bezahlt wird kreditunwürdig. Das trifft alle Euro-Staaten und der Euro wird dauerhaft beschädigt. Ja, erst dann ist er reif für die Tonne und die EU mit dazu.[/list]

Offline CHristian

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 14
  • Karma: +0/-0
TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #40 am: 13. Dezember 2011, 12:38:14 »
@PLUS: Was Leute zur Verbraucherbeschimpfung treibt, keine Ahnung. Ich meine, dass die Liberalisierung Verbraucher vor allem erst einmal be- statt entlastet. Alle inkl. Politik foderten stets - um sich selbst zu feiern - zum Sparen auf und nun soll plötzlich der \"gierige\" Verbraucher erahnt haben, dass all die bestbezahlten Experten gar nicht leisten, den Verbraucher nicht schützen: nur mit Gelaber sich auf sein Risiko hin produziert haben?

Natürlich kann man Verbraucher lächerlich machen: jeder ist für sich klein, macht- und mittellos, relativ uninformiert, da im Info-Chaos heillos überfordert, juristisch sowieso, oft noch immer zu naiv. Vor allem aber ist er eben in Vielem z.B. betrügerischen Firmen, Infasso-Profis oder \"Links-Anwälten\" (die fast der Normalfall sind, O-Ton: Wir vertreten Mandanten, nicht irgendein Recht oder gar Wahrheit wie im Fernsehen\") fast ungeschützt ausgeliefert! Vorauszahlung o. Kaution machen prinzipiell Sinn. Das die Experten-Politik aber deren Sicherung nicht kümmerte, dem Verbraucher auflastete und so Betrüger geradezu einlädt, das ist der Skandal, aber typisch für unsere repräsentative Demokratie, das Verhältnis ihrer Vertreter zum \"Stimmvieh\". Am besten nichts tun, nicht wechseln, nicht wählen, nichts wissen - und so immer gut fühlen?

Die Fragen, wie der kleine Verbraucher mit den Teldafax-Forderungen je konkret umgehen soll, bleiben bisher - davon drifteten wir nun völlig weg! - in concreto offen, was ihn letztlich entweder zum Bezahlen oder zum RA treibt: immer ist er der Zahlmeister u. Dumme bei solch einer politisch verantwortungslosen Liberalisierung. Sie kommt ihn dann viel teurer. Ob die Preise höher wären, hätten wir noch staatliche Versorgung, ist dabei völlig spekulativ: auch das hängt nur von der politischen Gestaltung ab: ob sich wer konkret schützend vor die Verbraucher stellt! Dies ist augenscheinlich nicht der Fall, denn von den politisch Verantwortlichen habe ich noch keinen gesehen, der jetzt im Interesse der Verbraucher irgendwo aufträte, Forderungen einen Riegel vorschöbe, Fragen ohne eigenes (materielles/finanzielles) Interesse beantwortete etc.!!! Kollektives Abtauchen, aber bei pseudo-positiven, publizistisch ausschlachtbaren Fragen, da meldet sich jeder zu Wort. Wer das mit \"mein Gott\" verteidigt, gehört wohl zur sich vermehrenden \"Vertreterschar\"...

Fazit: Einen konkreten Plan o. eine Hilfe für dem Umgang mit der für mich Laien ungerechten Forderung habe ich weiter nicht, und so dürfte es fast allen gehen, die nicht hörig/willig eine Rechtsschutzversicherung haben, da sie in allem stets erstmal davon ausgehen, dass Lug und Betrug herrschen, Ärger droht und daher Versicherungen füttern, die übrigens oft im Ernstfall gar nicht greifen: das Kleingedruckte lässt auch hier grüßen. Nur wer stets bei allen Verträge alles genauestens liest, jede Fragwürdigkeit exakt abklärt, Tag und Nacht nicht sonst zu tun hat, der wäre dann jener mündige Verbraucher, den die Politik gern voraussetzt, wenn das Opfer auch noch Schuld an allem sein soll, was ihm in unserem sog. Schweine-System an Unrecht geschieht... Und dann wundert man sich noch, dass immer mehr Leute nur noch als Ego abdrehen, niemand außer sich vertrauend oder mögend, ohne Zeit und Sinn selbst noch für eigene Kinder? Ja, wir deutschen Superverbraucher sind in Wahrheit wohl ganz arme kleine.... Was alles zu versichern ist: da die Unsicherheit durch eine dumme Liberalisierung wie Demokratie immer größer wird! Nur dass es offenbar kaum jemand bemerkt, massenmedial gesteuert bemerken soll: alles ist schließlich so super - für immer weniger da oben, dioe abgehoben um den Globus jetten!

Offline Energiesparer51

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 929
  • Karma: +4/-0
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline superhaase

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 4.098
  • Karma: +7/-6
  • Geschlecht: Männlich
TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #42 am: 13. Dezember 2011, 14:54:08 »
Zitat
Original von CHristian
Vorauszahlung o. Kaution machen prinzipiell Sinn.
Vorauszahlung:
Ja, kann Sinn machen - mit dem Bewusstsein eines Risikos, dass bei Insolvenz das Geld weg sein kann. Das weiß jeder, davor wurde auch gewarnt.
Wenn sich dieses Risiko nun realisiert, dann hat man es zu tragen und niemand anderen (Verbraucherschützer oder Politiker) zu beschimpfen, zumal diese davor gewarnt hatten.

Kaution:
Welchen Sinn bitte schön macht eine Kaution bei einem Energielieferverhältnis?
KEINEN!
Für was bitte schön soll da eine Sicherungsleistung hinterlegt werden?
Für Schäden am gekauften Strom?  :P

Allein das muss schon ein Aspekt sein, der einen zurückschrecken lassen muss.

----------------------------------

Andererseits will ich die Kritik an der Aufsichtsbehörde Bundesnetzagentur, die auf Hinweise nicht gehandelt hat, und an dem Wirrwarr beim Insolvenzrecht/Firmengeflecht, deren Folgen auf die Verbraucher abgeladen werden, durchaus unterstützen.

Es sollte jetzt dringend hinterfragt werden, ob das im Insolvenzrecht bestehende Vermögensvermischungsverbot in einem insolventen Firmenkonglomerat dazu führen darf, dass ein Verbraucher seine eigenen Forderungen nicht gegen Forderungen aus einem Insolvenzverfahren aufrechnen darf.
Möglicherweise sollte hier für Nicht-Kaufleute eine entsprechende Ausnahmeregelung als Verbraucherschutz eingeführt werden.

Meines Erachtens sollte dies sogar generell verändert dahingehend werden, dass ein Aufrechnen allgemein immer dann zulässig ist, wenn Forderungen von einer Firma an eine andere abgetreten wurden und beide dann zeitnah insolvent werden - insbesondere, wenn eine Personengleichheit oder eine enge Verflechtung der Verantwortlichen besteht.

Hier ist das geltende Recht vielleicht nicht gerecht und muss geändert werden?

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline PLUS

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 3.319
  • Karma: +6/-6
TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #43 am: 13. Dezember 2011, 15:30:13 »
Zitat
Original von superhaase
Vorauszahlung: Ja, kann Sinn machen - mit dem Bewusstsein eines Risikos, dass bei Insolvenz das Geld weg sein kann. Das weiß jeder, davor wurde auch gewarnt. ..
    Man kann bei solchen \"Verbraucherschützern\" hier dem Insolvenzverwalter RA Dr. Bähr nur wünschen, dass der die Millionen an geleisteten Stromsteuern zu Gunsten der Gläubiger vom Staat zurückholen kann. Die Aussichten sind ja nicht schlecht, da es immer klarer wird, dass die zuständigen Behörden von der Zahlungsunfähigkeit schon lange vor dem Insolvenzantrag gewusst haben.

Insolvenzverschleppung ist eine Straftat

... und es gibt für die Bundesrepublik Deutschland auch eine sozialstaatliche Verantwortung die Bürger zu schützen, gerade im Bereich der Daseinsvorsorge. Wer einen Vorauskassentarif wählt, will das geringere Risiko und die geringeren Kosten des Versorgers im Preis wiederfinden. Mehr nicht, diese Verbraucher sind daher nicht selbst schuld. Die Politik ist schuld, sie hat mal wieder auf der gesamten Linie versagt. Auch das ist nichts Neues und auf den mangelhaften Verbraucherschutz wurde schon lange hingewiesen.[/list]

Offline Energiesparer51

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 929
  • Karma: +4/-0
TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
« Antwort #44 am: 13. Dezember 2011, 16:20:31 »
Zitat
Original von PLUS
Man kann bei solchen \"Verbraucherschützern\" hier dem Insolvenzverwalter RA Dr. Bähr nur wünschen, dass der die Millionen an geleisteten Stromsteuern zu Gunsten der Gläubiger vom Staat zurückholen kann.

Sind Sie sicher, dass Teldafax die Stromsteuer korrekt abgeführt hat? Haben Sie dafür eine Quelle? Die Netzbetreiber haben ihr Geld jedenfalls nicht alle pünktlich bekommen.

Und wenn Teldafax Stromsteuer abgeführt hat, dann doch sicher nur für gelieferte Strommengen und nicht für im Voraus bezahlte.

Ist da wirklich was zurückzuholen?
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

 

Bund der Energieverbraucher e.V. | Impressum & Datenschutz