Das Rezept zur Vervierfachung des Gewinns:1. Teil
Man holt sich einen Versorger ins Boot (TWF-FN), der wiederum einen Versorger im Boot hat (Gasversorgung Oberschwaben - GVO), der wiederum einen Versorger im Boot hat (Gasversorgung Süddeutschland), der wiederum einen Versorger im Boot hat (EnBW)
2. Teil
Die Administration erledigt der Versorger, genauer gesagt ein Mitarbeiter, von seinem Büro in Friedrichshafen aus.
3. Teil
Man baut das Gasnetz von Null auch 80 Prozent aus, hält die Personalkosten gering und beläßt es bei
unveränderten Verbraucherpreisen
Das kleinste Stadtwerk Deutschlands gehört zu je 50 Prozent der Gemeinde Hagnau und den TWF, einer Tochter der Stadt Friedrichshafen. Es liefert Wasser und neuerdings Gas. Im vergangenen Jahr hat es seinen Gewinn im Vergleich zum Vorjahr vervierfacht - obwohl in dieser Zeit das Gasnetz der Gemeinde von Null auf 80 Prozent ausgebaut und die Sanierung der Wasserleitungen bei unveränderten Verbrauchspreisen vorangebracht wurden. Den positiven zusätzlichen Effekt bedingte der Umstand, dass sich die Wasserverluste um zwei Drittel reduzierten.
Kein Wunder, dass der Hagnauer Gemeinderat und die TWF mit den «sensationellen Infrastruktur-Fortschritten» zufrieden sind, wie Klesel berichtet. «Es funktioniert gut, man vertraut sich», sagt er unter Verweis auf die Stimmengleichheit der größenmäßig sehr unterschiedlichen Partner.
Die Stadtwerke punkten durch Kundennähe und gleichbleibende Preise, die durch die niedrigen Personalkosten möglich sind. Die Kommune hat den Vorteil, bei ihrem Energielieferanten Mitgesellschafter zu sein.